Für Unger, offiziell mit 1. April in (Un-)Ruhe-Stand getreten, wird das derzeitige Sittenbild der SALK auch mit der Frage seiner Nachfolge belastet. Er sieht in einem nicht nachvollziehbaren Vorstandsbeschluss vom Herbst 2010 eine "mutwillige Zerschlagung der Herzchirurgie". Diese Überzeugung hat er laut Verteiler der halben Landesregierung brieflich mitgeteilt.
Nachfolger-Beschluss in Nacht- und Nebelaktion gefasst
Man müsse wissen, dass der Beschluss in einer Nacht- und Nebelaktion zwischen Dr. Rühle und Doz. Stanger zustande gekommen sei, ohne Rücksprache mit ihm oder Ärzten der Herzchirurgie. Auch sei das ohne Wissen vom ärztlichen Direktor Heinrich Magometschnigg und zudem in dessen Abwesenheit vollzogen worden.
Aus Ungers Sicht dient das dazu, den bestgeeigneten Nachfolger Prof. Otto Dapunt zu verhindern, weil auch Intensiv- und Intermediate-Station der Herzchirurgie künftig der Anästhesie zugeordnet werden sollten. Was auch Magometschnigg aus fachlicher Sicht ablehne. Unger nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Primar: "Ohne dieses Kernstück ist ein Arbeiten nicht möglich. Ich weiß, wovon ich rede."
Burgstaller: "Es gibt keinen Handlungsbedarf"
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bleibt entspannt: "Ich sehe das nicht so wie Unger, es gibt keinen Handlungsbedarf." Was sie ärgert: "Scheidende Primarii können ihre Nachfolger nicht aussuchen", dürften sich nicht dauernd einmischen. Über diese "Nebengeräusche" soll auch die Regierung beraten.
Kronen Zeitung
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