Wegen Impfreaktionen
Klinik in Deutschland stoppt Booster-Stiche
Der Inzidenzwert steigt und auch die täglichen Neuinfektionszahlen zogen zuletzt stark an. Rufe nach einer Auffrischungsimpfung in Deutschland werden nun immer lauter. Die bereits laufenden Booster-Impfungen am Universitätsklinikum Münster sind dennoch am Freitag gestoppt worden. Der Grund waren ungewöhnlich viele Nebenwirkungen.
Einem Bericht der „Westfälischen Nachrichten“ zufolge wurden die Stiche beim Pflegepersonal der Intensivstationen mit Blick auf das lange Wochenende vorläufig ausgesetzt. „Das war uns zu heiß“, erklärte Pflegedirektor Thomas van den Hooven gegenüber der Zeitung. Man habe befürchtet, dass wegen der Impfreaktionen mehr Personal ausfallen könnte, als der Dienstplan es erlaube. Nun sollen die Booster „koordiniert“ nachgeholt werden.
Erst wenige Stunden vor dem Stopp hatte das Klinikum mitgeteilt, dass allen 11.000 Angestellten bis Ende des Jahres in Angebot für die Auffrischung mit Corona-Impfstoffen gemacht werde. An diesem Zeitplan soll sich dem Vernehmen nach auch durch die kurzfristige Impfpause nichts ändern.
SPD-Gesundheitsexperte: Booster oder 2G
Unterdessen haben sich deutsche Ärztevertreter gegen Auffrischungsimpfungen für alle gewandt. Für deren Notwendigkeit gebe es bisher keine wissenschaftliche Evidenz, meinte Ärztepräsident Klaus Reinhardt am Samstag. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sieht die „viel schnellere Booster-Impfung“ als eine von derzeit zwei Möglichkeiten - die andere wäre konsequentes 2G -, mit denen man die Fallzahlen stark senken könnte. Dafür müsste man die Impfzentren wieder öffnen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert einen stärkeren Einsatz von Antikörpertests und Booster-Impfungen für alle Altersgruppen.
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