Streit um Brexit
Maskierte setzen nordirischen Bus in Brand
Mutmaßliche radikale Anhänger der Union mit Großbritannien haben einen Bus in Nordirland gestürmt und in Brand gesteckt. Zum Zeitpunkt des Angriffs Montagfrüh waren keine Passagiere im Fahrzeug. Der Fahrer konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Die Attacke in Newtownards östlich von Belfast wirft ein Schlaglicht auf den Streit um Brexit-Sonderregeln für die britische Provinz - das sogenannte Nordirland-Protokoll. Die nordirische Infrastrukturministerin Nichola Mallon sagte der BBC, die Angreifer hätten „etwas über das Protokoll gebrummt“, als sie den Fahrer mit einer Waffe bedrohten.
Zerbricht nordirische Regierung?
Wie verschiedene Medien berichteten, wollten radikale Loyalisten mit der Tat darauf hinweisen, dass am Montag eine Frist der protestantischen-unionistischen Partei DUP verstrich. Die DUP droht damit, aus der Einheitsregierung mit der katholisch-republikanischen Partei Sinn Fein auszusteigen, falls es keine gravierenden Änderungen des Nordirland-Protokolls gibt. Die DUP sowie die ebenfalls loyalistische UUP verurteilten die Tat.
Das besagte Protokoll soll sicherstellen, dass es nach dem EU-Austritt keine harte Grenze zu Irland gibt und damit neue Konflikte in der früheren Bürgerkriegsregion vermieden werden. Allerdings kam es dadurch zu einer Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs. Unionisten fordern die Abschaffung des Protokolls, weil sie Handelshemmnisse und eine Entfremdung fürchten. Im April kam es deshalb bereits zu tagelangen Krawallen überwiegend protestantischer Loyalisten.
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