Am Berg Kebnekaise in Nordschweden werden die Folgen des Klimawandels deutlich: Durch das Abtauen von Schnee und Gletschereis ist der Südgipfel inzwischen nicht mehr der höchste Berg Schwedens - sondern der 2097 Meter hohe Nordgipfel aus Fels.
„Der kleine Gletscher auf dem Gipfel reagiert wie jeder andere Gletscher in Schweden oder Norwegen oder auf der Welt. Er schmilzt, wenn es wärmer wird. Die Temperatur im Sommer, wenn er schmilzt, ist wichtiger als der Schnee im Winter. Wir hatten wirklich warme Sommer, Hitzewellen. Und das hat den Gletscher so sehr schmelzen lassen, dass er den Rang als höchster Berg Schwedens verloren hat“, sagt Gletscherexpertin Ninis Rosqvist, von der Universität Stockholm.
Schmelzender Permafrost als Zeitbombe
Wissenschaftler erforschen auch das Abschmelzen des Permafrostbodens in der Region. „Der Permafrost birgt viel gespeicherten Kohlenstoff. Solange er gefroren ist, ist das eine gute Sache. Aber wenn er auftaut, gelangt ein Teil des Kohlenstoffs in Gewässer und in die Atmosphäre. Und das führt zu noch stärker steigenden Temperaturen“, warnt Wissenschaftler Keith Larson, der Leiter der Forschungsstation Abisko. Experten bezeichnen das Auftauen des Permafrostbodens als Zeitbombe im Klimageschehen.
Das Ansteigen der Temperaturen schadet auch der Tierwelt. „Heutzutage regnet es manchmal wochenlang. Dadurch entsteht eine Eisschicht, durch die die Rentiere nicht mehr an die Flechten kommen“, weiß Rentierzüchter Imas Kuhmunen.
Der Kebnekaise ist der höchste Punkt des Kebnekaise-Massivs im nördlichen Teil des Skandinavischen Gebirges und liegt in Lappland, ungefähr 150 Kilometer nördlich des Polarkreises und rund 70 Kilometer westlich der Stadt Kiruna.
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