Das Land Vorarlberg verschärft angesichts der stark steigenden Zahl an Corona-Infektionen seine Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus. Ab 8. November gilt wieder für den gesamten Handel eine FFP2-Maskenpflicht, über Anpassungen im Veranstaltungsbereich werde noch nachgedacht, informierte am Dienstag Landeshauptmann Markus Wallner. Schon zuvor war bekannt geworden, dass Vorarlberg eine Auffrischungsimpfung („dritter Stich“) schon nach sechs Monaten empfiehlt.
Wallner nannte insbesondere das rasante Tempo des Infektionsanstiegs als Grund zur Besorgnis. Noch am 13. Oktober habe Vorarlberg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 59 aufgewiesen, zu Allerheiligen von 412. Damit lag das Bundesland knapp über dem Österreich-Durchschnitt von 404. „Die Kurve geht steiler nach oben als vergangenen Herbst“, stellte der Landeshauptmann fest.
Am Dienstag befanden sich in Vorarlberg 47 Personen in Spitalsbehandlung, davon lagen fünf auf der Intensivstation. Etwa ein Drittel der Corona-Patienten auf den Normalstationen war geimpft, während sämtliche Intensivpatienten nicht gegen das Coronavirus immunisiert waren. Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher führte aus, dass von den Infektionen aktuell eher Jüngere betroffen seien. Bei 30 bis 50 Prozent der Neuerkrankten handle es sich um bereits abgesonderte Kontaktpersonen, das sei der Delta-Variante geschuldet. Es seien auch schon erste Infektionen aufgetreten, die der Variante „Delta plus“ zuzuordnen seien, „die ist noch infektiöser“.
Zusätzlich zur wieder ausgedehnten Maskenpflicht rechnete Wallner mit weiteren Maßnahmen im Veranstaltungsbereich. Man wolle sich diesbezüglich aber noch mit der Bundesebene absprechen, ging der Landeshauptmann von einer bundesweiten Regelung noch in dieser Woche aus. Sollte es diese nicht geben, werde man eigenständig Schritte setzen, so Wallner. „Da ist alles Mögliche vorstellbar“, verwies er auf andere Bundesländer, in denen bei Veranstaltungen bereits die 2G-Regel gelte.
Antigentest nur noch diese Woche akzeptiert?
In Bezug auf die Umstellung auf PCR-Testung unterstrich Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher - „gehen Sie davon aus, dass der Antigentest nur noch diese Woche gilt“ - , dass das Angebot deutlich ausgeweitet werde. „Die PCR-Gurgeltests können ab heute Dienstag bei den Apotheken des Landes bezogen werden, und auch die Öffnungszeiten von Landesteststraßen werden ausgeweitet“, sagte Rüscher. Ab 8. November haben die Landesteststraßen in Hohenems und Nüziders täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Auch sei man mit zwei Handelsketten im Gespräch, damit in deren Filialen PCR-Tests vertrieben werden. Landesweit strebe man diese Lösung aber nicht an. „Das Testen ist nach dem Impfen nur die zweitbeste Lösung“, so Rüscher.
„Impfen, impfen, impfen“, nannte auch Wallner sein Rezept, um die Pandemie zu überwinden. Niemand habe mehr Verständnis für einen Lockdown oder Schulschließungen. Er erneuerte seine „dringende Bitte“ an die Bevölkerung, von der Impfung Gebrauch zu machen und sich auch den „dritten Stich“ setzen zu lassen. Leider nehme der Impfschutz mit den Monaten relativ deutlich ab. „Halten Sie sich an die Prämisse, dass nach sechs Monaten der Impfschutz zu erneuern ist“, so Rüscher. Anmeldungen für die „Booster“-Impfung seien ab sofort möglich, eine Kampagne befinde sich in Vorbereitung.
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