Sie wird jetzt zu Hilfe gerufen, wenn gewaltbereite Menschen die Nerven verlieren oder Amok laufen, wenn bei Konflikten zu Waffen gegriffen wird oder Alarmfahndungen voll im Gang sind - die Schnelle Interventionsgruppe. Vorerst sind acht Beamte auf Streife im ganzen Burgenland unterwegs und jederzeit einsatzbereit.
Von Anfang an musste alles rasch gehen. Nach der Terrornacht vor einem Jahr in Wien blieb nicht allzu viel Zeit, um die von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) angekündigte Verstärkung für schwierige Einsätze aufzubauen. Im September war schon der Startschuss für den einen Teil der sogenannten Schnellen Reaktionskräfte (SRK), die Bereitschaftseinheit (BE), gefallen. Im nächsten Schritt trat nun die Schnelle Interventionsgruppe (SIG) offiziell ihren Dienst an.
Fahndung nach Schlepper
Mitten in der Ausbildung sind die Beamten von der bitteren Realität bereits eingeholt worden. Als sie am 19. Oktober ihr Training in Steinbrunn absolvierten, war ein Kleinbus voller Syrer und Kurden über die Grenze bei Siegendorf gefahren. Soldaten hatten, wie berichtet, den Transporter auf einem Güterweg in der Puszta gestoppt und unter den vielen Flüchtlingen zwei Tote entdeckt. Dem Schlepper gelang es zu fliehen.
Mit Schutzausrüstung konnten die angehenden SIG-Beamten in 20 Minuten vor Ort sein und sich an der Suche beteiligen - leider vergebens.
Einsätze bei Streifendienst
Solche Einsätze gehören ab sofort zu den beruflichen Herausforderungen, denen die eigens geschulten Beamten gewachsen sein müssen. Nicht nur Alarmfahndungen zählen zu den Aufgaben, sondern auch besonders gefährliche Einsätze im Zuge des Streifendienstes, Festnahmen von gewaltbereiten Personen und Hausdurchsuchungen.
Intensives Spezialtraining
Oberst Robert Galler, Leiter der Einsatzabteilung der Landespolizeidirektion: „Die Grundausbildung umfasste in einem Monat 120 Stunden, dazu kommen 80 Stunden spezieller Schulungen und regelmäßiges Training.“ Landespolizeidirektor Martin Huber: „Die SIG ist das Bindeglied zwischen dem Regeldienst der Polizeiinspektionen und Sondereinheiten wie dem Einsatzkommando Cobra oder der WEGA.“
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