Corona-Proteste
KZ-Kleidung bei Demo: Italiens Justiz ermittelt
Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Novara hat Ermittlungen gegen die Teilnehmer einer Demonstration gegen die 3G-Regel vom Samstag aufgenommen. Zahlreiche Demonstranten trugen dabei längsgestreifte Häftlingskleidung, die an die Insassen der Konzentrationslager der Nazis erinnerte. Auf einigen Uniformen standen Nummern, wohl in Anspielung auf die Tätowierung von KZ-Häftlingen im Dritten Reich.
Die Demo hatte große Empörung bei jüdischen Verbänden ausgelöst. „Das sind Bilder, von denen ich nie geglaubt hätte, sie jemals zu sehen“, erklärte die Präsidentin der Vereinigung jüdischer Gemeinschaften in Italien (UCEI), Noemi Di Segni. Der Bürgermeister von Novara und Politiker der rechten Lega-Partei, Alessandro Canelli, verurteilte die Proteste ebenfalls. Er rief die Gegner des Grünen Passes zum Verzicht auf Demonstrationen auf, „um die Spannungen nicht weiter anzuheizen“.
Große Ablehnung und viele Proteste
Die Demonstration in Novara war nur eine von zahlreichen Protestaktionen gegen die strikte Corona-Politik der italienischen Regierung. Der 3G-Nachweis gibt Auskunft über eine erfolgte Corona-Impfung, eine Genesung oder ein negatives Testergebnis. Seit Mitte Oktober gilt die 3G-Regel in Italien nicht nur als weitgehende Voraussetzung zur Teilnahme am öffentlichen Leben, sondern auch am Arbeitsplatz.
Enormer Schaden durch Proteste
In Mailand beschloss der Handelsverband Confcommercio, eine Petition auf der Online-Plattform „change.org“ zu starten, um die „sich wiederholenden Protestzüge, die oft nicht den Regeln entsprechen und großen wirtschaftlichen Schaden verursachen, zu stoppen“. Nach Angaben des Verbands gehen die Umsatzeinbußen durch die Proteste schon in die Millionen.
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