90-Prozent-Ziel

Impfpflicht: Italien erwägt Ausweitung

Ausland
03.11.2021 13:09

Was bereits für das Gesundheitspersonal gilt, könnte nun auch weitere Berufsgruppen ausgeweitet werden: eine Impfpflihcht gegen das Coronavirus. Das sei „absolut kein Tabuthema“, stellte Gesundheitsstaatssekretär Andrea Costa am Mittwoch in einem Radiointerview klar. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hat sich zum Ziel gesetzt, eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent zu erreichen.

„Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ist absolut kein Tabuthema. Wir sind bereit, diese in Betracht zu ziehen. Wir müssen die nächsten Wochen abwarten und die Entwicklung beobachten“, so Costa. Laut Gesundheitsministerium sind 86 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und 83 Prozent zwei Mal geimpft.

Costa stellte als Belohnung in Aussicht: „Die Verlängerung des Ausnahmezustands und die restriktiven Maßnahmen hängen mit der Zahl der geimpften Personen zusammen. Ich bin der Meinung, dass man den Bürgern eine Perspektive geben sollte, und ich glaube, dass wir bei einer Impfquote von 90 Prozent eine Lockerung der Maßnahmen in Erwägung ziehen können, zum Beispiel eine Überprüfung der Anwendung des Grünen Passes“, erklärte der Staatssekretär.

Protest gegen den Grünen Pass in Rom (Bild: APA/AFP/Tiziana FABI)
Protest gegen den Grünen Pass in Rom

Protestwelle gegen 3G-Pflicht am Arbeitsplatz
Seit Mitte Oktober gilt die 3G-Regel in Italien nicht nur als weitgehende Voraussetzung zur Teilnahme am öffentlichen Leben, sondern auch am Arbeitsplatz. Bereits damit konnte ein gewisser „Draghi-Effekt“ bei der Impfbereitschaft verzeichnet werden. Doch gleichzeitig haben auch die Proteste gegen die Pandemie-Maßnahmen an Zahl und Intensität zugenommen. Dabei kam es nicht nur zu gewalttätigen Ausschreitungen, sondern auch zu Hafenblockaden.

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