Ducati hat sich die sportliche Reiseenduro Multistrada V4 vorgeknöpft und auf maximale Sportlichkeit getrimmt. Der Dampfer wurde grundlegend technisch überarbeitet und mit einem von der MotoGP inspirierten Design versehen. Herausgekommen ist die Ducati Multistrada V4 Pikes Peak. Für Leute, die einen Supersportler, aber nicht gebückt fahren wollen.
Angefasst wurde so ziemlich alles außer dem Motor, der unverändert 170 PS aus 1160 cm³ herausholt und bei 8.750/min ein maximales Drehmoment von 125 Nm abliefert. Mit einem Standgeräusch von 92 dB(A) ist er auch Tirol-approved. Neu ist ein Race-Mode mit einer besonders sportlichen Abstimmung des Begrenzers, der langsamer als bei der normalen Multistrada V4 eingreift. Der Quickshifter verfügt außerdem über eine spezielle Strategie, die extrem aggressives Runterschalten ermöglicht, sowie über eine noch direktere Gasannahme im High Power Modus.
Komplett überarbeitet
Ansonsten blieb kaum eine Schraube im Gewinde. Der Monocoque-Rahmen aus Aluminium wurde überarbeitet, auch der Lenkkopfwinkel verändert. Darüber hinaus wurde die Fahrwerksgeometrie von Spur und Radstand auf die neuen Anforderungen der Maschine optimiert.
Das Vorderrad misst statt 19 nur 17 Zoll, einerseits wegen des besseren Handlings, andererseits weil die Auswahl an passenden Reifen, die Rennstreckeneinsatz im Grenzbereich ermöglichen, praktisch gleich null ist. Die Öhlins-Gabel ist golden eloxiert, hinten arbeitet eine Einarmschwinge. Statt des Marzocchi-Fahrwerks der Multistrada V4 S ist das semiaktive Öhlins Smart EC 2.0 im Einsatz, das auch den „Event Based“-Modus der Panigale V4 S und der Streetfighter V4 S hat. In diesem Modus werden die Einstellungen automatisch an den Fahrstil anpasst.
Die geschmiedeten Aluminiumfelgen von Marchesini tragen serienmäßig Pirelli Diablo Rosso IV in der Dimension 120/70 bzw. 190/55-17. Die Felgen sind 2,7 kg leichter als die der Multistrada V4 S.
Das Bremssystem stammt von ganz oben aus dem Regal: Vorne kommen 330-mm-Scheiben und „Brembo Stylema“-Monoblock-Bremssättel zum Einsatz, die direkt von der Panigale V4 abgeleitet sind. Hinten hingegen ist das Bremssystem der Multistrada V4 und V4 S verbaut. Das Hinterrad wird von einer einzelnen 265 mm großen Scheibe in Kombination mit einem Brembo-Schwimmsattel verzögert.
Im Vergleich zur Multistrada V4 wurde die Sitzposition komplett überarbeitet: Die Fußrasten sind höher und nach hinten versetzt, um die Schräglage zu vergrößern, während der Lenker niedriger und schmaler ist und gebogene Lenkerenden hat. Wirliche Supersportambitionen sollte man sich bei einem Gewicht von 244 kg fahrfertig genau überlegen.
Supersportliche Optik
Die „Pikes Peak“-Lackierung lehnt sich farblich und grafisch an die Desmosedici GP ‘21 an, am Tank finden sich seitlich Startnummernfelder. Neben dem Akrapovič-Schalldämpfer aus Titan und Carbon (mit Straßenzulassung) wurden auch noch weitere Komponenten aus Kohlefaser verbaut. Der Windschild ist besonders niedrig, die Sitzbank hier zweifarbig in Schwarz und Rot mit V4-Logo, und auch das Ducati-Corse-Emblem auf dem „Schnabel“ verweist auf das angedachte Einsatzgebiet ausschließlich auf schnellem Asphalt.
Die Multistrada V4 Pikes Peak übernimmt die neueste Generation des Elektronikpakets der Multistrada V4 S, zu dem unter anderem die serienmäßige Radartechnologie sowohl vorne als auch hinten gehört, mit der die Funktionen Adaptive Cruise Control (ACC) und Blind Spot Detection (BSD) ermöglicht werden.
Mit dabei ist auch das 6,5-Zoll-TFT-Display, das die vom Handy gespiegelte Anzeige der Navigationskarte ermöglicht.
Ab Dezember 2021 soll die Pikes peak beim Händler stehen - ab 33.295 Euro. Das ist 6300 Euro mehr, als die Multistrada V4 S mit Radarpaket kostet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.