Strafe trotz Ticket
„Falschparker“ vorm Schloss Mirabell wehren sich
Am Boden liegt Herbstlaub, die Markierungen sind schwer bis gar nicht zu erkennen. Doch das wäre beim kostenpflichtigen Parkplatz nahe des Schlosses Mirabells wichtig. Denn: Wer sein Auto nicht exakt innerhalb der vorgegeben Bodenmarkierungen abstellt, muss zahlen. Da hilft auch ein gültiges Parkticket nicht, die „Krone“ berichtete.
Parkplatzbetreiber Contipark verteilt neuerdings Strafzettel. 30 Euro werden fällig. Auch der Salzburger Helmut Soriat erhielt jüngst eine Strafe. „Dabei bin ich nur wenige Zentimeter über die Markierung gekommen. Das war leider unumgänglich, da das neben mir geparkte Fahrzeug auch über den Streifen hinausragte“, sagt er. Er wandte sich schriftlich an die Firma Contipark, bat um eine kulante Lösung. Das Ergebnis: Mittlerweile fordert man von ihm neben der 30 Euro auch eine Mahngebühr und eine Lenkererhebung. „Dabei kennt Contipark längst meine Adresse“, ärgert sich Soriat. Er will die Strafe weiter nicht zahlen. „Es ist unglaublich, dass man auf einem kostenpflichtigen Parkplatz gleich noch mal zur Kasse gebeten wird.“
Am Parkplatz steht kein einziges Hinweisschild
Ein Hinweisschild gibt es am gesamten Parkplatz nicht. Lediglich an der Einfahrt sind die Vertrags- und Einstellbedingungen ausgehängt – kaum lesbar, in kleiner Schrift. Strafen für „Falschparker“ werden dort expliziert genannt. Genau damit begründet Contipark auch das Verteilen der Strafzettel. Nur so könne man „die prinzipielle Verfügbarkeit der Stellplätze“ zu jeder Zeit sicherstellen.
Ein weiterer „Krone“-Leser hat seine Strafe mittlerweile bezahlt. Sein Anwalt riet ihm dazu. Denn: Wegen der unklaren Rechtslage sei der Streit wohl nur vor Gericht beizulegen. Die Prozesskosten würden aber ein Vielfaches der eigentlichen Strafe betragen.
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