Den Bitcoin hat Anfang 2009 ein unbekannter Programmierer unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto erschaffen. Seine Identität war lang ein Mysterium - bis 2016 der australische IT-Experte Craig Wright behauptete, er sei Nakamoto. Bis heute bestehen Zweifel, ob dies stimmt, nun geht es dem Australier aber offensichtlich um die Milliarden des Erfinders. Vor einem Gericht im US-amerikanischen Miami prozessiert er mit Angehörigen eines 2013 verstorbenen angeblichen Partners um Bitcoins im Wert von gewaltigen 68 Milliarden US-Dollar (58,87 Mrd. Euro).
Wright präsentierte sich vor fünf Jahren als „Satoshi Nakamoto“, nachdem alle Welt jahrelang gerätselt hatte, wer hinter dem Bitcoin-Phänomen steckt. Doch Experten äußerten Zweifel an Wrights Angaben: Ob er wirklich der Bitcoin-Erfinder ist, ist bis heute unklar.
Bei dem Zivilprozess in Miami liefert sich Wright nun ein juristisches Tauziehen mit dem US-Amerikaner Ira Kleiman. Dieser behauptet, sein verstorbener Bruder sei Wrights Partner bei der Bitcoin-Erschaffung gewesen und habe jahrelang mit dem angeblichen Satoshi Nakamoto „geschürft“.
Streitwert: 68 Milliarden Dollar
Kleiman fordert einen Anteil an einem Vermögen von 1,1 Millionen Bitcoins, deren Besitz ungeklärt ist und die dem Bitcoin-Erfinder zugeschrieben werden. Bei einem aktuellen Bitcoin-Kurs von mehr als 61.000 US-Dollar pro Einheit wären das rund 68 Milliarden US-Dollar, rechnet „Yahoo News“ vor.
Kleiman behauptet, sein 2013 verstorbener Bruder David habe das Bitcoin-Vermögen gemeinsam mit Wright geschürft und will dies mit Korrespondenz zwischen den beiden beweisen, in der Wright Kleiman als seinen „Partner“ bezeichnet. Wright will von alledem nichts wissen: Er sagt, er allein sei Satoshi Nakamoto und habe nie einen Partner gehabt.
„Hasse das Konzept einer Partnerschaft“
Wright, der in dem Prozess betonte, dass bei ihm Autismus diagnostiziert worden sei, verweist darauf, dass kein Vertrag zwischen ihm und Kleiman vorliege: „Ich hasse das ganze Konzept einer Partnerschaft.“ Dokumente der australischen Steuerbehörden sollen allerdings zeigen, dass Wright und Kleiman gemeinsam eine Firma hatten. Was mit den Bitcoins passieren soll, muss in dem Prozess eine zehnköpfige Jury entscheiden.
Abseits der Frage, ob Wright und Kleiman Partner waren, gibt es in dem Prozess Zweifel, ob das strittige Bitcoin-Vermögen überhaupt Wright gehört. Wrights kryptografischer Nachweis des Besitzes wird angezweifelt, es ist unklar, ob er überhaupt auf die Bitcoins zugreifen kann. Und wenn dies nicht der Fall sein sollte, könnte Kleiman auch keinen Anteil verlangen.
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