Für Dinner in London

Boris Johnson verlässt Klimagipfel mit Privatjet

Ausland
04.11.2021 14:55

Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Donnerstag in Kritik geraten, weil er den UN-Weltklimagipfel mit dem Privatjet verlassen hat. Am Dienstag hatte der konservative Politiker den versammelten Staats- und Regierungschefs beim COP26 in Glasgow nämlich noch gehörig ins Gewissen geredet, beim Kampf gegen den Klimawandel den Worten Taten folgen zu lassen.

Einem Bericht des „Daily Mirror“ zufolge setzte sich Johnson daraufhin aber in einen Privatjet und flog zu einem Dinner in einem exklusiven Club in London, dessen Mitgliedschaft Männern vorbehalten ist. Er soll dort den früheren Chefredakteur des „Daily Telegraph“ und bekennenden Klimaskeptiker Charles Moore getroffen haben. „Das ist atemberaubende Heuchelei vom Premierminister“, sagte Anneliese Dodds von der oppositionellen Labour-Partei dem „Mirror“.

Ein Regierungssprecher hatte die Reisepläne Johnsons mit dem Flugzeug noch am Montag damit gerechtfertigt, der Premier müsse in der Lage sein, mit erheblichem Zeitdruck zurechtzukommen. In einer Mitteilung am Donnerstag hieß es dann, Johnson habe eines der CO₂-effizientesten Flugzeuge seiner Größe in der Welt genutzt - mit dem nachhaltigsten Kraftstoff. Großbritannien werde alle CO₂-Emissionen, die mit dem Klimagipfel in Verbindung stünden, neutralisieren, so die Mitteilung weiter.

Auch EU-Kommissionspräsidentin in der Kritik
Johnson ist übrigens nicht der einzige Politiker, der am Donnerstag wegen eines Fluges mit einem Privatjet in die Schlagzeilen geriet. Auch EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen musste ordentlich Kritik einstecken, weil sie im Sommer von Wien nach Bratislava flog.

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