Eine Vereinheitlichung der Corona-Maßnahmen wird bei den Beratungen mit den Landeshauptleuten am Freitag „ein Thema sein“, betont Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). „Mit anderen in einen Topf geworfen werden“ will hingegen Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ganz und gar nicht. Dort wurde das vorgegebene Impfziel, 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, erreicht.
Das Burgenland habe zwar mittlerweile auch eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner über 350, in den Spitälern seien die Verhältnisse aber „stabil“, sagte Doskozil. Dass derzeit nur drei Covid-19-Patienten auf der Intensivstation liegen, zeige, „dass es wichtig war, auf das Thema Impfen zu setzen“. Der Landeshauptmann will nun die nächsten ein bis zwei Wochen abwarten und die Lage in den Krankenhäusern beobachten. Danach könne man mit Experten beraten, was die Entwicklungen für die Zukunft bedeuten.
Sollte die Zahl der Intensivpatienten stabil bleiben, könne er sich keine Verschärfungen im Burgenland vorstellen. „Wenn wir die Spitalssituation im Griff haben, müssen wir darüber diskutieren, aus dem Burgenland heraus, wie können wir mit diesem Virus alltäglich umgehen“, betonte Doskozil. Dann brauche es „ein gewisses Maß an Normalität“. Falls die Zahl der Intensivpatienten entgegen seiner Erwartung deutlich ansteige, müsse man ohnehin reagieren.
„Mann kann Menschen nicht nur repressiv begegnen“
Eigentlich hatte Doskozil beim Erreichen des Ziels der Impflotterie Lockerungen in Aussicht gestellt. Diese seien momentan aber wohl nicht realistisch. Bundesweite Verschärfungen könne er sich aber schon deshalb nicht vorstellen, weil sie aus seiner Sicht das falsche Signal an die Bevölkerung senden, meinte der Landeshauptmann. Mache man im Burgenland dasselbe wie in Bundesländern mit niedriger Impfquote, verliere man an Glaubwürdigkeit. „Keiner würde verstehen: Warum bin ich jetzt impfen gegangen?“, sagte Doskozil, der generell forderte: „Man kann den Menschen nicht immer nur repressiv begegnen, sondern man muss ihnen auch motivierend begegnen.“
Im Zuge der Impflotterie habe das Burgenland über 10.000 zusätzliche Stiche erreicht, der Impftag im Landhaus werde wohl weitere 400 bis 600 bringen, sagte Doskozil. Er sprach sich dafür aus, österreichweit weiter auf das Impfen zu setzen: „Das ist der Weg in die Normalität, auch wenn das angesichts der Zahlen jetzt etwas skurril anmutet.“
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