Opernball am 24. Februar 2022? Künstler wollen, Oper ist auf Kurs, der Bundeskanzler übt sich derzeit aber noch in Zurückhaltung.
Für Außenstehende scheint es in Anbetracht der Corona-Zahlen wie Hohn, wenn man darüber spricht, ob der Opernball am 24. Februar 2022 stattfinden soll oder nicht. Wenn man allerdings hinter die Fassade blickt, dann sieht man, was für ein enormer Wirtschaftsfaktor (Wertschöpfung: 15 Millionen Euro) sich dahinter verbirgt. Ebenso sind Logistik sowie die Arbeitsplätze Aspekte und freilich nicht zu vergessen das mediale Spektakel, das in die (interessierte) Welt hinausgetragen wird.
„Wir wünschen uns auch endlich eine Entscheidung“, heißt es aus der Wiener Staatsoper, wenn man derzeit anfragt, wie es denn um den Status quo für das Staatsgewalze bestellt sei. Das taten wir, genau so auch, wie wir beim dafür zuständigen Bundeskanzler Alexander Schallenberg nachfragten. Man könne auf „Krone“-Anfrage „noch nichts dazu sagen“, hieß es da. Amtsvorgänger Sebastian Kurz hatte diesbezüglich (freilich unter anderen Pandemie-Zuständen) bereits am 23. September 2020 Tabula rasa gemacht und den Ball für heuer abgesagt.
Oper: „Strenges und ausgefeiltes Sicherheitskonzept“
„Nach aktuellem Stand der Dinge gehen wir davon aus, dass der Opernball stattfindet. Dementsprechend arbeiten wir schon längst auf Hochtouren“, lässt uns derweilen die Staatsopernführung wissen. Und weiter: „Unabhängig von der Teilnehmerzahl ist ein sehr strenges sowie ausgefeiltes Sicherheits- und Präventionskonzept geplant.“
Detail am Rande: Der ORF wartet mit seinen vollen Vorbereitungen noch auf das „Go“ aus der Staatsoper. Die wiederum muss auf das endgültige „Go“ des Bundeskanzlers warten. Wir merken also, der Fasching naht mit Riesenschritten.
Opernball nur für Geimpfte?
Unterdessen wartet ein Weltstar mit einer wortgewaltigen Ansage auf: Ja für den Opernball, aber nur für Geimpfte. Diese Stimme wird gehört. Die Rede ist vom lettischen Opernstar Elina Garanča. Die 45-jährige Diva lud zu ihrem traditionellen Medientermin ins Sacher, um die Werbetrommel für ihre Nachwuchsinitiative „ZukunftsStimmen“ und ihren „Klassik Open Air Sommer 2022“ zu rühren und mit der versammelten Journaille zu parlieren.
Die „Krone“ interessierte vor allem die Meinung der Mezzosopranistin zu sensiblen Themen wie die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Auch auf die „feine Gesellschaft“, die beim Opernball antanzt. Garančas Standpunkt (sie eröffnete 2011): „Die Leute, die geimpft sind, die sollten auch belohnt werden. Auch die Künstler. Ich bin ebenso geimpft, und mir sind keine Hörner oder Flügel von der Impfung gewachsen.“ Sie würde für ein Stattfinden des Opernballs plädieren, „und wer nicht in der Gesellschaft leben will und gewisse Normen nicht annehmen will, gehört dann ausgeschlossen“.
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