Zhang Zhan hungert
China: Inhaftierte Corona-Bloggerin „dem Tod nahe“
Die chinesische Bloggerin und YouTuberin Zhang Zhan hatte seit Beginn der Corona-Pandemie in sozialen Netzwerken aus dem damaligen Hotspot Wuhan berichtet - mit großem Erfolg. Ein chinesisches Gericht hat sie dafür zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Ihre Angehörigen sorgen sich nun um das Leben der 38-Jährigen. Sie sei nach wochenlangem Hungerstreik stark untergewichtig und werde über die Nase zwangsernährt. Ihr Bruder ist voller Angst: Sie sei „dem Tod nahe und lebt vielleicht nicht mehr lange“.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete Zhangs Inhaftierung am Donnerstag als einen „beschämenden Angriff auf die Menschenrechte“. Sie müsse umgehend freigelassen werden, damit sie ihren Hungerstreik beenden und medizinisch versorgt werden könne.
Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen kann Zhang nicht gehen und ohne Hilfe auch nicht ihre Hand heben. Die NGO forderte ebenfalls die sofortige Freilassung der Bloggerin, „bevor es zu spät ist“.
Die Behörden in China verfolgen eine rigorose Politik zur Eindämmung des Coronavirus. Wer die Erfolge der Regierung in Kampf gegen die Pandemie infrage stellt, muss mit Repressalien rechnen. Zhang ist eine von vier Bloggern, die wegen ihrer Berichte über die Corona-Lage in Haft sitzen.
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