In der Türkei wurde ein riesiger Geldwäschering aufgedeckt, bei dem sogenannte Influencer auf der Streaming-Plattform Twitch die Hauptrolle spielten. Obwohl sie kaum Abrufe oder Fans hatten, verdienten sie mit Twitch-Trinkgeldern Millionen: Sie wuschen damit das Geld türkischer Cyberkrimineller und behielten 20 Prozent als Provision.
Die Masche wurde nach dem großen Datenleck bei der Plattform aufgedeckt, das - siehe Video - die Einkünfte zahlreicher Streamer öffentlich machte. Wie die Nachrichtenseite „Haberler“ meldet, waren in den Aufzeichnungen bis zu 2400 türkische Twitch-Streamer zu finden, die gutes Geld verdienten, obwohl sie kaum Abonnenten oder Abrufe hatten.
20 Prozent für die Streamer, 80 für Kreditkarten-Hacker
Ein Blick auf die Auszahlungsdaten offenbarte die Masche: Die Streamer erhielten von einigen wenigen Nutzern im großen Stil sogenannte Bits - virtuelles Twitch-Trinkgeld. Die Bits hatten Cyberkriminelle mit gestohlenen Kreditkarten gekauft, über Twitch sollte das Geld reingewaschen werden. Der Deal: 80 Prozent der Summe erhielten die Kreditkarten-Hacker von den Streamern zurück, 20 Prozent verblieb bei den Streamern.
Über die letzten zwei Jahre könnten auf diese Weise fast zehn Millionen US-Dollar gewaschen worden sein, rechnet das Nachrichtenportal vor. Twitch - der Dienst gehört zu Amazon - warf in einer ersten Reaktion 150 Streamer raus, ihnen wird der „Missbrauch der Monetarisierungsinstrumente“ vorgeworfen. Man werde nicht zögern, weitere Accounts zu sperren, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen.
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