Nachdem Großbritannien als erstes Land weltweit eine von den US-Konzernen Merck (in Europa MSD) und Ridgeback Therapeutics entwickelte Pille für den Einsatz als Medikament gegen Covid-19 genehmigt hat, vermeldet nun der Pharmakonzern Pfizer seinerseits einen Durchbruch in Sachen Corona-Pille. Bei einer Probandenstudie mit dem Medikament Paxlovid, das den Wirkstoff Ritonavir enthält, sei es gelungen, die Hospitalisierungs- und Sterblichkeitsrate um 89 Prozent zu senken. In der Gruppe, die das Medikament erhielt, habe es zudem keinen einzigen Corona-Todesfall gegeben.
1219 Ungeimpfte, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten und an Covid-19 erkrankten, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe erhielt Paxlovid, die andere ein Placebo. In der Paxlovid-Gruppe gab es keine Todesfälle, in der Placebo-Gruppe hingegen zehn. Pfizer plant dem Vernehmen nach, die Daten im Rahmen des laufenden Zulassungsantrags bei der US-Zulassungsbehörde FDA so bald wie möglich einzureichen, um eine Notfallzulassung für Paxlovid zu erhalten, berichtet „Bloomberg News“.
Wirkung ähnlich wie bei HIV-Medikamenten
Aufgrund der „überragenden Ergebnisse“ habe man die Probandenstudie nun beendet, teilte Pfizer am Freitag mit. Damit schickt sich das Unternehmen an, ein Konkurrenzprodukt für das von Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelte Molnupiravir auf den Markt zu bringen. Paxlovid wirkt laut den Angaben des Konzerns ähnlich wie viele HIV-Medikamente, indem es die Vermehrung des Virus im Körper unterbindet.
Der Bedarf an Corona-Medikamenten ist dermaßen groß, dass Merck bereits einem Hersteller von Generika erlaubt hat, Molnupiravir nachzubauen, um es auch für ärmere Länder erschwinglich zu machen. Eine Studie hatte dem Medikament bereits im März bescheinigt, dazu in der Lage zu sein, Viren zu vernichten.
Höhenflug für Pfizer-Aktie
Die US-Aktienmärkte reagierten jedenfalls auf die Verkündung von Pfizer mit einem massiven Höhenflug der Aktie. Merck & Co. brach nach einem ersten Anstieg dagegen im vorbörslichen Handel um gut acht Prozent ein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.