Urlaub bald nur noch für Geimpfte und Genesene - angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen rechnen nun viele in der Tourismusbranche damit, dass die Regierung bald die 2G-Regel vorschreiben wird. „Wenn es jetzt eine 2G-Regel gibt, die uns hilft, in zwei oder drei Wochen zu einem halbwegs akzeptablen Ansteckungspotenzial zurückzukommen, wird das wahrscheinlich der beste Weg sein“, so Branchensprecherin Susanne Kraus-Winkler im Ö1-„Mittagsjournal“.
Die Touristiker sind in tiefer Sorge um die heurige Wintersaison. Eine Reisewarnung für Österreich und ein Lockdown sollen möglichst verhindert werden. Die Regierung solle jetzt alles tun, um die Dynamik der Pandemieausbreitung wieder in den Griff zu bekommen.
Es geht in Richtung 2G für ganz Österreich
Am Abend findet ein Treffen der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten statt, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Im Vorfeld wurden Stimmen laut, wonach ganz Österreich - wie Wien - 2G einführen wird. Es gehe in Richtung 2G-Verordnung für bestimmte Bereiche wie körpernahe Dienstleister wie etwa Friseure sowie Gastro und Veranstaltungen ohne Sitzordnung mit mehr als 100 Teilnehmern.
„Möglichkeit, Wintersaison stattfinden zu lassen“
„Wir gehen von einer 2G-Regel für den Winter aus“, sagte etwa auch der Tourismus-Obmann in der Tiroler Wirtschaftskammer, Mario Gerber, im ORF-Radio. 2G gebe den nun sehr verunsicherten Touristikern „die Möglichkeit, eine Wintersaison stattfinden zu lassen“. Er gehe „eigentlich davon aus, dass wir im Winter dann einen Tourismus erleben werden, wo nur noch Gäste bei uns sind, die geimpft sind oder eben genesen sind“.
2G soll „nur für die Gäste gelten“
Die Chefin der Tiroler Hoteliervereinigung, Barbara Winkler, sprach sich dafür aus, dass 2G wenn, dann nur für die Gäste gelten sollte. „Viele Hotels sind bereits auf 2G vorbereitet“, berichtete die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer. In der Hotellerie seien zudem 76 Prozent der Beschäftigten geimpft, das sei deutlich mehr als in der Gesamtbevölkerung mit 63 Prozent.
„Schauen, wie sich das finanziell auswirkt“
Der Chef der Salzburger Hoteliervereinigung, Walter Veit, schätzt, dass bei 2G um 15 Prozent weniger Gäste kommen würden. „Und dann muss man aber auch schauen, wie sich das finanziell auswirkt auf die Branche“, gab er zu bedenken. Für mehr wirtschaftliche Unterstützung im Fall einer flächendeckenden 2G-Regelung sprach sich auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer aus.
„Es wird eine Wintersaison geben“, betonten die ÖVP-Landeshauptleute von Salzburg und Tirol, Wilfried Haslauer und Günther Platter, nach der heutigen Konferenz der Landestourismusreferenten in Leogang (Salzburg). Es werde angesichts steigender Infektionszahlen Einschränkungen geben, nicht aber für den Tourismus alleine. Einen Lockdown halten beide für unwahrscheinlich.
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