2G-Regel als Auslöser?

„Immenser Andrang“ auf heimische Impfzentren

Österreich
06.11.2021 19:38

Die Impfquote gegen Covid-19 ist in Österreich mit rund 63 Prozent Vollimmunisierten eine der niedrigsten in ganz Westeuropa. Doch nun könnte die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie die am Freitag beschlossene großflächige 2G-Regelung im Freizeitbereich die Karten noch einmal neu mischen. So drängten sich am Samstag viele Menschen vor den Impfzentren in allen Bundesländern.

Just an jenem Tag, wo man mit 9943 Neuinfektionen bundesweit ein Allzeithoch verzeichnete, könnte die heimische Impfkampagne also noch einmal Fahrt aufnehmen. Stefan Spielbichler vom Notruf Niederösterreich sagte im Ö1-„Mittagsjournal“, dass sich die größere Impfbereitschaft bereits die ganze Woche abgezeichnet habe, und berichtete von einem „immensen Andrang“ bei allen Impfstellen.

Am Samstag gab es eine lange Schlange bei der Aktion „Vorarlberg impft“ im Interspar in Altenstadt (Feldkirch). (Bild: mathis.studio, Mathis Fotografie GmbH)
Am Samstag gab es eine lange Schlange bei der Aktion „Vorarlberg impft“ im Interspar in Altenstadt (Feldkirch).

Stärkere Nachfrage schon die ganze Woche
„Wir merken das die ganze Woche, seit den ersten Ankündigungen. Vor allem in den Bereichen, wo es die ersten Ausreisekontrollen gab, mit der Ankündigung 3G am Arbeitsplatz. Aber jetzt vor allem heute, nach den Ankündigungen der Bundesregierung für nächste Woche (2G, Anm.)“, so Spielbichler.

Run auf Impfbusse
Im Vergleich zu September und Oktober habe man in den ersten November-Tagen alleine bei den Impfbussen in Niederösterreich eine Verfünffachung der Impfungen verzeichnen können, so Spielbichler. Auch in Tirol sei die Impfbereitschaft in den vergangenen Tagen angestiegen, sagte der Tiroler Impfkoordinator Christoph Stauder im „Mittagsjournal“.

Beim Impfzentrum in Wörgl waren zwischenzeitlich nicht alle Vakzine erhältlich. (Bild: zoom.tirol)
Beim Impfzentrum in Wörgl waren zwischenzeitlich nicht alle Vakzine erhältlich.

1355 Menschen ließen sich am Samstag in Salzburg impfen
Im Bundesland Salzburg nutzten am Samstag bis 17.15 Uhr 1355 Menschen die Möglichkeit, sich ohne vorherige Terminvereinbarung gegen Corona impfen zu lassen. Auch danach wurden noch alle geimpft, die zu diesem Zeitpunkt noch gewartet hatten, wie das Land Salzburg in einer Aussendung mitteilte. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sprach der Ärzteschaft, dem Roten Kreuz und der Impfkoordination des Landes seinen Dank aus, „dass dies alles bewältigt werden konnte“.

Das Salzburger Rote Kreuz verzeichnete am Samstag einen starken Andrang auf den am Europark ganztägig stationierten Impfbus. (Bild: APA/FRANZ NEUMAYR)
Das Salzburger Rote Kreuz verzeichnete am Samstag einen starken Andrang auf den am Europark ganztägig stationierten Impfbus.
Impfbus am Salzburger Europapark am Samstag (Bild: APA/FRANZ NEUMAYR)
Impfbus am Salzburger Europapark am Samstag

Das Salzburger Rote Kreuz verzeichnete am Samstag einen starken Andrang auf den am Europark ganztägig stationierten Impfbus. „Beim Impfbus und auch in den offenen Impfstraßen heute beim Bahnhof Salzburg und in Eugendorf lief alles glatt. Manche mussten zwar ein wenig warten, aber die inzwischen eingespielten Teams konnten alles gut bewältigen. Geimpft wurde bis der letzte Wartende seinen Schutz bekommen hatte“, berichteten laut Aussendung des Landes Salzburg die Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Verabreicht wurden demnach hauptsächlich Erstdosen, vereinzelt waren auch Zweit- und Drittdosen dabei.

Der Andrang auf die Praxen, Impfstraßen sowie Termine ohne Anmeldung nahm in Salzburg generell spürbar zu. Die Impfkapazitäten würden massiv aufgestockt, hieß es seitens des Landes.

Ansturm auf Wiener Austria Center
Auf Twitter berichteten zahlreiche User auch von einem wahren Ansturm auf das Impfzentrum im Wiener Austria Center und langen Wartezeiten, trotz Termins. Wie viele Erststiche darunter sind, ließ sich freilich nicht sagen, weil in der Bundeshauptstadt auch schon fleißig Drittstiche, sogenannte Booster-Impfungen, verabreicht werden, was seit Dienstag möglich ist.

„Anscheinend macht‘s das bisserl aus“
Erst am Donnerstagabend hatte Thomas Staudinger, Leiter einer Intensivstation am Wiener AKH, im „ZiB 2“-Interview (siehe Video oben) die rasant steigenden Infektionszahlen mit der niedrigen Impfrate hierzulande in Verbindung gebracht und gefordert, einen Blick auf die Länder mit einer Durchimpfungsrate von mehr als 70 Prozent zu werfen (wie etwa Portugal, Spanien und Italien, Anm.). Denn, so glaubt der Intensivmediziner: „Anscheinend macht‘s das bisserl aus.“

Europäische Spitzenreiter bei der Impfquote sind laut „Our World in Data“ übrigens Portugal (87,4 Prozent), Spanien (80 Prozent), Dänemark (76 Prozent), Italien (71,9 Prozent) und Frankreich (68,2 Prozent). Im Nachbarland Deutschland, wo es derzeit eine rege Debatte um die Einführung einer 2G-Regelung gibt, liegt die Durchimpfungsrate bei 66,4 Prozent.

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