Virus im Abwasser

Auch bei Covid-Nachweis in Kläranlagen ist OÖ vorn

Oberösterreich
07.11.2021 17:00
Um die Verbreitung des Coronavirus zu erkennen, werden in mehr als 100 Kläranlagen in Österreich Abwasserproben gezogen, die das Bildungsministerium auch als „Frühwarnsystem“ für Schulstandorte nutzt. Hier ist Oberösterreich bei den Spitzenreitern des Virusnachweises, lag Samstagfrüh sogar ganz vorne.

Menschen, die mit Corona infiziert sind, scheiden – auch ohne Symptome – Virusfragmente aus, die ins Kanalnetz gelangen. Hier setzt das Prinzip des Abwassermonitorings von Sars-Co2-Infektionen an: In mehr als 100 Kläranlagen in ganz Oberösterreich werden 24-Stunden-Mischproben gezogen, mittels denen in Labors virale RNA mengenmäßig nachgewiesen wird. In Modellen werden diese Werte auf Einwohnerzahlen hochgerechnet und mittels geografisch basierter Auswertung kann der Infektionsstatus in bestimmten Regionen berechnet werden.

14 von 41 in Oberösterreich
Die Ergebnisse werden auf einem Dashboard präsentiert; einerseits in Landkartenform , anderseits als Grafik der Risikoverteilung. Stufe 3 (rot) beschreibt die höchste Virenlast plus einen zunehmenden Trend. Samstagfrüh waren 14 der österreichweit 41 „roten“ Kläranlagen in Oberösterreich. Es lässt sich also auch auf diese Weise nachvollziehen, dass unser Bundesland derzeit der Corona-„Hotspot“ des Staates ist.

Ein Frühwarnsystem
Die Abwasseranalyse ist laut den beteiligten Experten eine Art zusätzliches Frühwarnsystem, denn sie liefert Informationen über das Pandemiegeschehen schon bis zu eine Woche bevor Infektionen mittels Testergebnissen festgestellt werden können. In Zeiten niedriger Inzidenzen zu Beginn des Sommers seien einzelne Anlagen durchaus auch einmal völlig frei von nachweisbarer Virus-RNA gewesen. Schon Anfang Juli habe sich aber gezeigt, wie die Zahlen in den Kläranlagendaten im Steigen waren, als die Inzidenzen aber eigentlich ein bisschen hinunter gegangen sind. Aktuell gibt es keine einzige beteiligte Kläranlage, die „Stufe 0“ aufweist, also mehr oder minder frei von Virus-Partikeln wäre.

Möglichwerweise wird sich die neue „2G-Strategie“ auch in den Kläranlagen als erstes niederschlagen.

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