Wir schreiben das Jahr 1976. In China stirbt Mao Zedong, in den USA gründen Steve Jobs und Steve Wozniak Apple, in Innsbruck finden Olympische Winterspiele statt. Und in Fürstenfeld schaut ein junger Mann „Fattys Salon“ mit Fatty George und Oscar Klein im Fernsehen, steht aus dem Fauteuil auf und denkt sich: „Ich gründe eine Dixielandband!“ Der junge Mann war Johannes Hödl, die Gruppe taufte der Steirer auf den Namen „Old Stoariegler Dixielandband“.
Seit nunmehr 45 Jahren, ohne Unterbrechung, aber mit wechselnden Besetzungen, begeistern die Musiker ihre vielen Fans im In- und Ausland. Höhepunkte gab es jede Menge – wie die gemeinsamen Konzerte mit der Legende Fatty George oder mit Star-Trompeter Oscar Klein, die vielen Auftritte bei internationalen Festivals oder als Vorgruppe der EAV, zehn Alben-Produktionen oder die vielen TV-Auftritte bei Peter Rapp oder Karl Moik (Silvesterstadl 1989) – „da haben wir als einzige Gruppe live gespielt“, betont Hödl.
Er selbst ist seit 1991 nicht mehr Mitglied der Band („die 100 Auftritte im Jahr 1990 waren einfach zu viel, da war dann die Luft draußen“), wie auch Rechtsanwalt Peter Balog, Avantgarde-Musiker Bertl Mütter, Poplegende Gogo Jesernik oder Jazz-Professor Manfred Josel.
Gründungsmitglieder zusammengetrommelt
Aber zwanzig Jahre später packte Hödl wieder die Lust und er trommelte die (noch lebenden) Ur- und Gründerväter zusammen. Bei ihren bisherigen Auftritten glänzten der Klarinettist, Sigi Flamisch (Banjo und Gesang), Arthur Fandl (Posaune) und Peter Lorenz (Klavier) wie zu besten Zeiten, Mátyás Papp (Trompete), Gerhard Steinrück (Kontrabass) und Aaron Ofner (Schlagzeug) machen die „Glorreichen Sieben“ wieder komplett. Das Konzept geht voll auf, und so begeistert die „Very Very Old Stoariegler Dixielandband“ mit ihren urkomischen Arrangements und alten Dixieland-Ohrwürmern Jung und Alt. Garantiert auch am 18. November in Graz und am 20. 11. in Weiz.
Fans freuen sich auf die Vereinigung
Hödl betont aber: „Wir sind keine Parallelband, wir genießen die Pension und spielen ein paar Konzerte.“ Die Urgesteine sind somit keine Konkurrenz zur „Old Stoariegler Dixieland-Band“ um Hannes Bauer (Trompete) und Klaus Melem (Bass). Melem betont: „Die Band ist nicht umzubringen. Auch wenn das Virus den Stoarieglern eine 19-monatige Zwangspause auferlegte, blieb man im Hintergrund nicht untätig. Ein durchdachtes Programm zur Würdigung des 50. Todestages von Louis Armstrong wurde gerade innerhalb eines Monats fünfmal präsentiert.“ Bauer fügt hinzu: „Wenn auch vom Repertoire der ursprünglichen Besetzung kaum etwas im aktuellen Programm zu finden ist, so blieb doch die Ursprungsidee erhalten: Das Publikum mit subtilen oder brachialen Gags zu überraschen.“
Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist also auch nach 45 Jahren nicht in Sicht. Aber wie lange noch? Da schmunzelt Johannes Hödl, der unermüdliche Motor in Sachen Dixieland und Swing: „Die Rolling Stones sind nächstes Jahr 60 Jahre als Band zusammen. Wir wollen das um mindestens ein Jahr toppen – denn wir sind nicht zu stoppen.“
Übrigens: Für das kommende Jahr ist eine Vereinigung der beiden großartigen Bands geplant. Auf dieses gemeinsame Konzerte freuen sich ganz viele Fans schon jetzt.
„Very, Very Old Stoariegler“: 18. 11., Theater in der Komödie, Graz, Münzgrabenstraße 36, www.ticketzentrum.buehnen-graz.com 20. 11., Kunsthaus Weiz, Tickets: www.oeticket.com
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