Wie weit kommt es?

QWIC Premium i7: Neues E-Bike im Langstreckentest

Digital
14.11.2021 15:39

E-Bikes erfreuen sich als Pendel- und Freizeitgefährt größter Beliebtheit und mit der holländischen Firma QWIC buhlt seit dem Sommer ein neuer Anbieter um die Gunst der Österreicher. Neben teuren Edel-E-Bikes hat das Unternehmen auch massentauglichere Räder im Angebot - etwa das QWIC Premium i7 um 3000 Euro. Wie sich das E-Bike in hübscher Retro-Optik fährt? Wir haben den Test.

Bei unserem Erstkontakt mit QWIC-E-Bikes - krone.at berichtete - machte bekanntlich der Motor des Vorführers Probleme. Das sei weder üblich noch etwas, das nicht von der Garantie abgedeckt wäre, betonte der Hersteller - und stellte uns leihweise ein weiteres E-Bike zum Test bereit.

Diesmal stammt das Rad aus QWICs Mittelklasseflotte: Mit einem Preis von 3000 Euro spielt das Premium i7 auf ähnlichem Niveau wie vergleichbar ausgestattete Räder namhafter heimischer Hersteller.

Zuverlässiger Motor aus China
Der 500-Watt-Mittelmotor des chinesischen Herstellers Bafang im QWIC i7 machte im Langstreckentest eine gute Figur. Bergauf mussten wir dem 80-Newtonmeter-Motor zwar hie und da ein wenig entgegenkommen und mit der 7-Gang-Nabenschaltung auf einen niedrigeren Gang schalten, das würde man aber mit einem nicht motorisierten Fahrrad nicht anders machen.

Auf ebener Strecke - und im passenden Gang bergauf - liefert der in fünf Stufen regelbare leise Bafang-Motor mehr als genug Leistung, um Schweißausbrüche zu vermeiden und den Fahrer bis Tempo 25 zu unterstützen. Das Fahrgefühl gleicht dem konventioneller Räder. Immerhin ist der Antrieb, wie beim klassischen Drahtesel, in der Tretkurbel.

Reichweite im Test weit unter Herstellerangabe
Ausbaufähig war im Test die Reichweite: Laut Hersteller sollten mit dem zum Aufladen entnehmbaren 540-Wattstunden-Akku bis zu 170 Kilometer drin sein. Also machten wir die Probe aufs Exempel - und standen nach lediglich 35 Kilometern auf ebener Strecke, entlang der Donau, nur noch mit 41 Prozent Akku da. Und das, ohne dass der Motor höher als auf Stufe 3 von 5 geschaltet worden wäre.

Es mag am 90-Kilo-Hünen im Sattel, dem kühlen und somit nicht gerade akkufreundlichen Herbstwetter und etwas Gegenwind gelegen haben, weiter als 60 bis 70 Kilometer sind wir im Test aber nicht mit einer Akkuladung gekommen. Wer täglich 10 Kilometer mit dem E-Bike pendelt, wird mit dieser Reichweite immer noch eine Woche zurande kommen. Für die Langstrecke eignet sich das QWIC i7 aber eher nicht.

Hoher Fahrkomfort, üppige Ausstattung
Das ist schade, weil der Fahrkomfort zu längeren Touren einladen würde: Die feststellbare 50-Millimeter-Federgabel vorne schluckt, gemeinsam mit dem gefederten und weich gepolsterten Sattel hinten, Straßenunebenheiten. Mit dem tiefen Einstieg und der aufrechten Sitzposition fährt sich das Hollandrad ausgesprochen bequem. Auch die ergonomischen Griffe und der verstellbare Lenker wissen zu gefallen.

Das fix montierte Info-Display, die sich bei Dunkelheit automatisch anschaltende LED-Beleuchtung und der zuverlässige und leise geschlossene Kettenantrieb konnten im Test ebenfalls überzeugen. Die hydraulischen Scheibenbremsen bringen das QWIC i7 sicher zum Stehen, beim Bremsweg machen sich aber die 25 Kilo Gewicht bemerkbar. Kotflügel und Gepäckträger gibt es, sogar ein fix montiertes Rahmenschloss, wie es in Holland jeder hat, ist im Lieferumfang enthalten. GPS-Diebstahlschutz und Begleit-App wie bei teureren QWIC-E-Bikes gibt es beim i7 aber nicht.

Die Nabenschaltung hat Vor- und Nachteile: Einerseits ergibt sie, gepaart mit dem Antrieb im geschlossenen Kettenkasten, ein recht wartungsarmes Antriebssystem. Andererseits lässt sie sich mit dem Schaltvorgang mitunter auch mal ein paar Sekunden Zeit.

Vollständiges Aufladen dauert ca. 6 Stunden
Das mitgelierte 90-Watt-Ladegerät könnte flotter sein: Bis es den zum Aufladen entnehmbaren Akku vollständig geladen hat, vergehen rund sechs Stunden. Manch einer, der in der Stadt mit dem QWIC i7 unterwegs ist, könnte sich überdies eine Schiebehilfe wünschen: Befördert man das QWIC i7 in der „Fahrradrinne“ eine Treppe hoch, kann das bei 25 Kilo Gewicht durchaus anstrengend sein.

Die Verarbeitungsqualität gefällt: An unserem Test-E-Bike waren keine Verarbeitungsmängel zu beobachten, der Motor ist sauber in den Rahmen geschweißt, alles wirkt hinreichend steif und stabil. Der absperrbare Akku ist unauffällig in den Rahmen integriert, das Retro-Design des i7 gefällt.

Fazit: Das QWIC Premium i7 überzeugte im Test mit hübscher Optik, sauberer Verarbeitung, viel Ausstattung und zuverlässigem Motor. Auch das komfortable Fahrgefühl gefällt. Die Reichweite wich im Langstreckentest - sicher auch Temperatur und Fahrer geschuldet - aber erheblich von der Herstellerangabe ab, was den ansonsten guten Gesamteindruck trübt.

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