Spur zu „Weißer Witwe“
Britische Terroristin soll nun im Jemen kämpfen
Es gibt wieder eine Spur, die zu einer der meistgesuchten Terroristinnen der Welt führt: Lange wusste man nicht, wo sich die Britin Samantha Lewthwaite aufhält. Britische Medien berichteten nun, dass die zum Islam konvertierte und als „Weiße Witwe“ bezeichnete Extremistin zuletzt im Jemen gesehen wurde. Dort soll die 37-Jährige an der Seite von Dschihadisten im Bürgerkrieg kämpfen. Lewthwaite soll bereits mehr als 400 Menschen auf dem Gewissen haben.
Lewthwaite kann auf ein bewegtes Leben in der Islamistenszene zurückblicken. Sie war als unauffälliges Mädchen in Nordirland und England aufgewachsen. Mit 17 Jahren konvertierte sie zum Islam und heiratete schließlich Germaine Lindsay. Dieser gelangte zu Berühmtheit, als er sich am 7. Juli 2005 als „Rucksackbomber“ in einer Londoner U-Bahn in die Luft sprengte und 25 Menschen mit sich in den Tod riss. Nach dem Terroranschlag stritt sie ab, von den blutigen Plänen ihres Gatten gewusst zu haben, und stellte sich selbst als Opfer dar.
Seit Anschlag in Nairobi wird Britin auch von Interpol gesucht
Dass diese Darstellung nicht ganz der Wahrheit entsprach, sollte sich später herausstellen. Lewthwaite flüchtete aus Großbritannien erst nach Südafrika und Tasania und schließlich nach Kenia, wo sie eine blutige Spur hinterließ. Sie soll bei mehreren Anschlägen beteiligt gewesen sein, darunter ein Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi im Jahr 2013 mit 71 Toten. Seit dieser Bluttat wird sie von Interpol gesucht. Der fünffachen Mutter gelang schließlich die Flucht nach Somalia, wo sie Schutz bei der Terrororganisation Al-Shabaab fand.
„Al-Kaida-Postergirl“ wird von Extremisten beschützt
Nachdem man lange Zeit nicht wusste, wo sich die weltweit wohl gefährlichste Terroristin aufhält oder ob sie überhaupt noch lebt, berichtete die Zeitung „The Sun“ nun mit Berufung auf Insider, dass sie zuletzt im Jemen gesehen wurde. Sie soll im Jahr 2018 über den Golf von Aden dorthin gelangt sein. „Der letzte bekannte Aufenthaltsort von Lewthwaite ist Jemen. Aber der Versuch, dort Informationen zu bekommen, ist genauso schwierig wie in Syrien, als das IS-Regime auf dem Höhepunkt seiner Macht war“, wird die Quelle zitiert. Da es keine Meldung über den Tod des „Al-Kaida-Postergirls“ gebe, nimmt man an, dass sie dort weiterhin lebt.
Obwohl Ermittler der Terroristin schon mehrmals dicht auf den Fersen waren, gelang es der Mutter von fünf Kindern stets, sich einer Festnahme zu entziehen. Ein kenianischer Detektiv erklärte dieses Phänomen 2014 so: „Sie ist eine Person mit mehreren Identitäten. Sie zieht ständig um. Wir glauben, dass sie chirurgische Eingriffe einsetzt, beispielsweise ihre Nase verändern ließ.“
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