Die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen verfehlen ihre Wirkung nicht. Auch ohne Information fanden am Montag viele Tiroler zu den kurzfristig geöffneten Impfzentren. Der Tenor bei den Erstimpflingen: „Der Druck wurde zu groß.“
„Habt ihr die Impfstraße jetzt doch geöffnet?“ Eine berechtigte Frage, die am Montag ein sichtlich verwirrter Besucher im Kaufhaus Tyrol in Innsbruck stellte. Denn offiziell war bis Mittag auf der Informationsseite des Landes zu den Tiroler Impfzentren kein entsprechender Eintrag zu finden. Viele Zentren hätten am Montag eigentlich geschlossen gehabt. Doch nach den teilweise chaotischen Zuständen am Wochenende fährt das Land nun das Impfangebot wieder hoch.
„Bisher kam ich auch mit Testen gut zurecht“
Das ist auch dringend notwendig, denn die vom Bund verordneten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen verfehlen ihre Wirkung nicht. Am Wochenende wurden 6000 Impfungen in Tirol durchgeführt, davon 3200 Erststiche. Bei einem Lokalaugenschein in drei Innsbrucker Impfzentren traf die „Krone“ am Montag ebenfalls auf viele Personen, die sich ihre erste Impfung abholten.
„Ich bin kein Impfgegner. Aber bisher bin ich mit dem Testen auch gut zurechtgekommen. Jetzt bleibt keine andere Wahl mehr“, meinte etwa Pascal, der mit Freund Fabian im Sillpark in der Schlange vor dem Impfzentrum stand. So wie viele andere Erstimpflinge führen die beiden 20-Jährigen auch ihren Job als Motiv an, sich nun doch impfen zu lassen.
Druck im Job und in der Freizeit als Impfmotiv
Ihren Job, aber vor allem ihre Freizeitgestaltung als passionierte Volleyball-Spielerin nennt Chiara als Gründe, sich nun doch den so viel diskutierten ersten Stich geben zu lassen. Gerne tut sie es nicht. „Aber ohne die Impfung hätte ich jetzt gar keine Freiheiten mehr. Also bleibt mir nichts anderes übrig“, meint die Sportlerin. Sie findet es jedoch bedenklich, „dass in einer Demokratie die Menschen keine Wahlmöglichkeit mehr haben“. Und sie ergänzt: „Ich hätte mir die PCR-Tests auch selbst bezahlt. Aber damit kann ich ja nichts mehr anfangen.“
Wir haben die Folgen der Krise hautnah gespürt, waren monatelang arbeitslos.
Sascha und Rudi
Dass sich so viele Menschen bisher nicht impfen lassen wollten, ist für Sascha und Rudi aus dem Unterland völlig unverständlich. Auch die beiden Tourismusfachkräfte besuchten am Montag die Impfstraße in Innsbruck. Aber nicht für den ersten, sondern für den dritten Stich. „Wir haben die Folgen der Krise hautnah gespürt, waren monatelang arbeitslos. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir uns und andere jetzt mit der Impfung schützen“, erklären die beiden unisono.
Auch am Dienstag und in den nächsten Tagen werden zusätzliche Impfstellen in ganz Tirol offen sein. Mit der Information auf der Homepage des Landes sollte es mittlerweile auch klappen. Informationen unter: www.tirol.gv.at/tirolimpft.
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