Seine Magnifizenz und die Fettnäpfchen oder: Ein Uni-Rektor, der Ungeimpfte ebenso von der Bildungseinrichtung verbannen möchte, wie die vierte Strophe aus der Kärntner Landeshymne.
Oliver Vitouch ist als Rektor der Uni Klagenfurt immer für Aufregung bzw. zielsichere Tritte in Fettnäpfchen gut. Wir erinnern uns an seinen Vorschlag im Jahr 2018, die vierte Strophe der Kärntner Landeshymne durch eine weniger „blutrünstige“ zu ersetzen. Mehr hat Seine Magnifizenz damals nicht gebraucht.
Vitouchs „Hausverbot für Ungeimpfte“, sprich 2G-Gebot an der Uni, sorgt für Wirbel. Der Rektor begründet es mit der Universität als Hort der Wissenschaftlichkeit. Das vertrage sich eben nicht mit Impfskepsis, schreibt er in seinem Rundmail: „Es geht bei der Impfung selbstverständlich nicht allein um den eigenen Schutz, sondern ebenso sehr um den der anderen. Das ist an einem öffentlichen Ort wie der Universität, mit Tausenden Anwesenden Tag für Tag und deren intensivem Austausch, von herausgehobener Bedeutung.“
Jene, die all das kategorisch von sich weisen, müssen beizeiten beginnen darüber nachzudenken, ob eine Universität das Richtige für sie ist. Denn dass Universitäten für eine wissenschaftliche Weltauffassung einstehen versteht sich von selbst (Stichwort „Aufklärung“, https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung).
Rektor Oliver Vitouch, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Darüber kann man durchaus diskutieren. Indiskutabel ist es allerdings, wenn sich der Rektor einer Universität auf Wikipedia als Quelle beruft. Jeder Student, der das ähnlich macht, fliegt hochkant aus dem kleinsten Proseminar.
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