Ärger über neue Regeln

Nina Proll: „Halte 2G schlichtweg für unmoralisch“

Adabei
09.11.2021 10:59

Am 7. Dezember startet die achtteilige Servus TV-Serie „Aus die Maus“. Nina Proll spielt darin eine Schauspielerin, die nach ihrem Rausschmiss aus einer Serie in einer Tierbestattungsfirma anfängt. Im Interview erzählt sie über ihre Rolle, ihr Verhältnis zu Haustieren, aber auch ihre Haltung gegen die neuen Pandemie-Regeln. Der „Ausschluss von vollkommen unbescholtenen und gesunden Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben“ sei für sie „definitiv inakzeptabel“, sagt sie.

Prolls Figur Bianca komme in der Serie stets „ungewollt in den Genuss, sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen zu müssen, obwohl sie sich insgeheim denkt: Oh Gott, wie komme ich dazu?“ Das habe „durchaus Komik“, vor allem, weil ihre Figur mit Tieren nichts anfangen könne, verriet Proll im Interview mit der APA - und erklärte: „Was mir an der Figur gefällt, ist, dass sie in der Lage ist, jeden zu nehmen, wie er ist. Leben und leben lassen! Das kommt mir sehr entgegen. So versuche auch ich zu leben.“

Ihren Ruf, dass sie sich privat nie ein Blatt vor den Mund nehme, habe sie sich „erarbeitet“, erklärte Proll weiter: „Ich glaube, dass es mir wirklich gelungen ist, mich von vielen Zwängen zu befreien - umso mehr tue ich mir schwer, weil ich jetzt so vielen Zwängen ausgesetzt bin. Damit kann ich ganz schlecht umgehen.“

Drehstart in Tirol: Maria Furtwängler, Nina Proll, Uli Brée und Produzentin Barbara Brée (Bild: ServusTV / Heinz Laab)
Drehstart in Tirol: Maria Furtwängler, Nina Proll, Uli Brée und Produzentin Barbara Brée

Proll fühlt sich in Pubertät zurückversetzt
Manches Mal fühle sie sich in die Pubertät zurückversetzt, als „mein Vater mir gesagt hat, was ich studieren soll, wie ich mich benehmen soll, welche Männer ich treffen soll und welche nicht, und was man überhaupt als Frau alles zu tun und zu lassen hat. Ich habe das Gefühl, ich hatte mich davon wirklich erfolgreich befreit - und jetzt ist es wieder so, dass mir jemand sagt, was ich tun und wie ich leben soll. Damit komme ich ganz schlecht zurecht“, spielte die 47-Jährige auf die Einschränkungen an, die mit der Corona-Pandemie einhergehen.

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Aber ich kann einfach nicht anders als meine wirkliche Meinung zu sagen, wenn ich gefragt werde. Alles andere ist für mich Zeitverschwendung.

Nina Proll

Wegen ihres offenen Umgangs mit der Krise und der Kritik an den Beschränkungen würden „tatsächlich manche gar nicht mehr mit mir reden“, habe Proll zuletzt feststellen müssen. Gleichzeitig seien manche Menschen auf sie zugekommen, „von denen ich es gar nicht erwartet hätte, die mein Bemühen für eine offene Gesellschaft nicht als ,feindlich‘ empfinden“, schilderte Proll. Am Ende des Tages könne sie aber einfach nicht anders „als meine wirkliche Meinung zu sagen, wenn ich gefragt werde. Alles andere ist für mich Zeitverschwendung. Und ich erwarte auch, dass mit mir offen und ehrlich kommuniziert wird. Ich halte Ehrlichkeit aus. Schauspielen tu ich auf der Bühne.“

„Ich möchte nur auch leben dürfen als Nicht-Geimpfte"
Auch die Dreharbeiten von „Aus die Maus“, die im August und September in Tirol stattgefunden hätten, seien durch die Beschränkungen rund um die Pandemie geprägt gewesen. Sie selbst sei nicht geimpft, sondern genesen. „Es hat mir das Leben sehr erleichtert, dass ich Antikörper habe, ohne dass ich jemals bemerkt habe, dass ich krank bin“, so Proll. Sie sei dennoch der Meinung, „dass es eine freie Entscheidung sein soll“, ob man sich impfen lasse oder nicht: „Ich habe nichts gegen die Impfung und möchte auch niemanden belehren. Ich möchte nur auch leben dürfen als Nicht-Geimpfte.“

Nina Proll (Bild: Starpix / picturedesk.com)
Nina Proll

Die gerade in Kraft getretenen 2G-Regelung sei für Proll nicht vertretbar: „Wenn der allgemeine Gleichheitsgrundsatz nicht mehr gilt, wir also nicht mehr alle gleich an Würde und Rechten sind, sondern uns dafür erst ,qualifizieren‘ müssen, dann leben wir nicht mehr in einer Demokratie.“

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(Bild: kmm)



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