Der Opernball am 24. Februar wackelt aufgrund der Coronapandemie weiter. „Ich kann nicht sagen, ob der Opernball stattfindet“, erklärte Staatsoperndirektor Bogdan Roščić am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Falls der Höhepunkt des Faschings doch gefeiert werden sollte, so wird dies nur unter strengen medizinischen Sicherheitsmaßnahmen möglich sein. Bei der Organisation griff der Direktor durch: Die „Opernball-Lady“ wird künftig durch ein Komitee ersetzt.
Trotz der unsicheren Lage hat die Staatsoper bereits im Sommer mit den Vorbereitungen für den Ball begonnen und bisher einen niedrigen sechsstelligen Betrag investiert. Der Ball ist Roščić zufolge auch ebenso wie die Generalprobe bereits ausverkauft. Doch ob das Fest auch tatsächlich stattfinden wird, ist nicht zuletzt durch die drastisch gestiegenen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen fraglich. Die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei der Staatsoper, sondern bei der österreichischen Bundesregierung.
Tanzen muss möglich sein, aber strenges Sicherheitskonzept
Der Staatsoperndirektor betonte aber, dass der Ball auf keinen Fall seinen Charakter verlieren dürfte - weniger Besucher seien etwa keine Option, auch tanzen müsste möglich sein. Da die Einnahmen des Opernballes seitens der Staatsoper fix budgetiert sind, hoffte Roščić auf eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Mit dem Erlös wird vor allem die Jugendarbeit und das Öffnen des Hauses für ein breiteres Publikum finanziert.
Klar ist, „dass der Ball nur unter einem Sicherheitskonzept stattfinden kann“, sagte der Direktor. Hier arbeitet die Oper eng mit einem medizinischen Expertenrat zusammen, der auch die Stadt Wien bei Großveranstaltungen berät. Wie der Mediziner Siegfried Meryn betonte, soll bei dem Fest ein noch strengeres Corona-Management gelten als gesetzlich vorgesehen. So wäre etwa neben der 2G-Regelung auch ein negativer PCR-Test nötig, der nur einen Tag alt sein darf.
Komitee statt „Opernball-Lady“
Die Corona-Pandemie stellte ein bisschen die durchgreifenden Neuerungen am Opernball in den Schatten. Unter Roščić wird es etwa keine „Opernball-Lady“ mehr geben, stattdessen wird ein hochkarätiges Komitee die verschiedenen Geschicke des Balles leiten. Zu den ehrenamtlichen Mitgliedern zählen die Unternehmerin Nadja Swarovski, die Leiterin des Restaurant „Steiereck“, Birgit Reitbauer, die internationale Event-Planerin Maryam Yeganehfar sowie Katha Häckel-Schinkinger, Leiterin der Kommunikation der Caritas. „Ich empfinde eine starke Verbindung durch Themen, die seit jeher im Mittelpunkt meines Wirkens stehen. Das sind vor allem die Geschlechtergleichheit, soziale Fairness und Ökologie“, sagte Swarovski.
Auch Ball-Motto wird es künftig keines mehr geben. „Der Opernball ist sein eigenes Motto“, unterstrich Roščić. Dafür wird der Beitrag zur Jugendarbeit weiter gesteigert. Häckel-Schinkinger sitzt etwa als Vertreterin des „Freundeskreises der Wiener Staatsoper“, dessen Mittel streng zweckgebunden für den Gewinn einer neuen Generation an Opernfans verwendet werden, in dem Komitee. „Kulturelle Teilhabe und Bildung ermöglicht Mitgestaltung, sie trägt zur Bildungsgerechtigkeit und zur Persönlichkeitsbildung in all ihren Facetten bei“, unterstrich Häckel-Schinkinger.
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