Die russische Notenbank will nächstes Jahr in einer Pilotphase einen digitalen Rubel testen. Dies kündigte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina am Dienstag bei einem Online-Auftritt auf einer Konferenz der finnischen Notenbank an. Der Prototyp einer Plattform für das Zentralbankgeld soll demnach voraussichtlich Anfang 2022 zur Verfügung stehen.
Erst nach der Testphase solle abschließend entschieden werden, ob Digitalgeld eingeführt werde. Perspektivisch soll auch ausgelotet werden, wie die nationale Digital-Rubel-Plattform mit Digitalgeld-Systemen anderer Notenbanken verbunden werden könne.
Viele Notenbanken prüfen derzeit die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. China gehört zu den Pionieren. Der Chef der chinesischen Notenbank (PBOC), Yi Gang, erklärte auf der Konferenz, man werde das Projekt weiter vorantreiben und an der Ausgestaltung der Digitalwährung arbeiten. Es gelte, die Auswirkungen von Zentralbankgeld auf die Geldpolitik und den Finanzmarkt zu testen. Die PBOC hat bereits umfangreiche Testläufe mit einem digitalen Yuan in mehreren Millionenmetropolen gestartet.
Treibende Kraft hinter den Initiativen der Zentralbanken ist die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in allen Lebensbereichen. Zudem drängen internationale Technologiekonzerne wie Facebook mit eigenen Cyberdevisen auf den Markt. Die Europäische Zentralbank hat eine zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften eines Digital-Euro festzulegen. Bis der digitale Euro kommt, dürften jedoch noch fünf Jahre ins Land gehen.
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