Chaos in Polen
Grenz-Ansturm: Russland sieht Schuld beim Westen
Russland sieht die Schuld für die angespannte Lage mit Tausenden Flüchtlingen an der polnisch-weißrussischen Grenze beim Westen. Die westlichen Staaten, einschließlich der NATO- und EU-Mitglieder, hätten über Jahre im Nahen Osten und in Nordafrika versucht, den Menschen ihr Leben aufzuzwingen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag. Russland hatte auch wiederholt beklagt, der Westen stifte in Staaten wie Afghanistan und Irak Chaos.
Tausende Migranten stehen in Weißrussland an der Grenze zu Polen und wollen Asyl in der EU beantragen, viele von ihnen in Deutschland. Das Problem müsse auf Grundlage internationalen humanitären Rechts gelöst werden, sagte Lawrow. Weißrussische Politiker kündigten am Dienstag Hilfslieferungen in die Grenzregion an. Machthaber Alexander Lukaschenko steht in der Kritik, die Migranten gezielt einfliegen zu lassen und in die EU durchzuschleusen, um sich für Sanktionen des Westens zu revanchieren.
Kreml: Weißrussland agiert „verantwortungsbewusst“
Der Kreml äußerte sich besorgt über die wachsenden Spannungen an der Grenze. Es sei wichtig, dass sich beide Seiten „verantwortungsbewusst“ verhielten, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Für Weißrussland sei das der Fall. „Wir hoffen, dass das keine Form annimmt, die eine Gefahr für unsere Sicherheit werden könnte.“
Putin hält schützende Hand über Lukaschenko
Lukaschenko behauptet, es bestehe von NATO-Seite die Gefahr einer militärischen Invasion. Die NATO weist das zurück. Der russische Präsident Wladimir Putin, der den oft als „letzten Diktator Europas“ bezeichneten Lukaschenko unterstützt, hatte immer wieder zugesichert, im Fall eines Angriffs aus dem Westen militärischen Beistand zu leisten.
Putin und Lukaschenko hatten erst in der vergangenen Woche eine engere Zusammenarbeit für ihren Unionsstaat beschlossen.
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