Seit einigen Tagen kommt es bei der elektronischen Gesundheitsakte ELGA nach einem Update zu Ausfällen und Störungen. Viele Tiroler Ärzte und Apotheker haben dadurch mit Problemen zu kämpfen.
Eine lange geplante Aktualisierung am Donnerstag war der Auslöser für das Problem. „Seitdem ist das System langsamer, zu Spitzenzeiten kann es zu Überlastungen kommen“, erklärt ELGA-Geschäftsführer Franz Leisch. Die Folge seien verzögerte Antwortzeiten oder lokale Ausfälle.
Ordinationen und Apotheken haben es schwer
Die meisten ELGA-Zugriffe tätigen Arztpraxen oder Apotheken über das e-card-System. Daher sind sie besonders betroffen. Auch Ärzte in Impfstraßen hätten teils Probleme, wie Günter Atzl, Direktor der Ärztekammer Tirol, bestätigt. Wesentliche Systeme stehen Ärzten und Apothekern nun nur eingeschränkt zur Verfügung. So funktioniert etwa die elektronische Eintragung von Medikamenten oder Rezepten nicht richtig.
Seit ein paar Tagen bekommen wir immer wieder Fehlermeldungen. Wir fordern, dass man das möglichst schnell repariert.
Günter Atzl, Kammeramtsdirektor der Tiroler Ärztekammer
„Über ELGA kann man die Medikation des Kunden abrufen und sehen, ob man ein Medikament ausgeben kann“, erklärt eine Apothekerin aus Telfs. Wenn das nicht funktioniere, „ist das für die Apotheker eine große Belastung und für den Kunden kann man nicht zufriedenstellend arbeiten.“ Auch die Tiroler Ärztekammer erreichen Klagen von Mitgliedern. „Das Dokumentieren und Nachtragen ist jetzt ein Mehraufwand und sehr ärgerlich“, verdeutlicht Günter Atzl.
Timing für Update denkbar ungünstig
Der zuletzt verstärkte Impf-Andrang durch die 2G-Regelung und die damit verbundene Mehrzahl an Zugriffen auf das System dürfte das ELGA-Problem nicht gerade entschärft haben. „Wenn wir gewusst hätten, dass die ganzen Impfungen kommen, hätten wir das Update wahrscheinlich verschoben. Aber die Regierung hat das am Freitag verlautbart und das Update war am Donnerstag“, sagt Franz Leisch – nicht ganz ohne Verärgerung in der Stimme.
Wohl oder übel müssen Tirols Apotheken und Ärzte derzeit auf analoge Eintragungsmethoden zurückgreifen. Indes arbeite man auf Hochtouren an der Fehlerbehebung, wie Leisch versicherte: „Wir sitzen seit Freitag durchgängig, um das Problem zu lösen.“
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