Auch am dritten Tag nach Veröffentlichung der Bundesverordnung zu 2G ist ungewiss, wie Wien die Übergangsregelung für Kinder bis zur neunten Schulstufe betreffend entscheiden wird. Zum Unmut vieler Eltern.
„Man will keinen Impfdruck auf die Zwölf- bis 15-Jährigen aufbauen“, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsministerium. Daher sei schon am Freitag bei der Krisensitzung mit den Ländern über eine Übergangsregelung gesprochen worden. Diese dürfte Wien dann aber doch überrascht haben.
Anders ist es nicht zu erklären, dass drei Tage nach Veröffentlichung der Bundesverordnung die Landesregeln immer noch ausstehen. Knackpunkt ist die Frage, ob auch in Wien zwischen dem zwölften Geburtstag und dem Ende der neunten Schulstufe der Ninjapass anstelle des 2G-Nachweises in Restaurants, beim Friseur oder in Freizeiteinrichtungen wie Sporthallen oder Kinos gelten soll - oder auch Kinder dieser Altersgruppe hinein dürfen, wenn sie geimpft oder genesen sind. So wie es bisher schon bei Großveranstaltungen ab 500 Besuchern der Fall war.
Viele Eltern befürworten Übergangsfrist
Die „Krone“ hörte sich bei Eltern um und die Stoßrichtung ist eindeutig. Die Mehrheit der Familien spricht sich für eine Übergangsfrist aus. Etwa Ljubica Bursac. Die Mutter einer 13-jährigen Gymnasiastin wird ihre Tochter vorerst nicht immunisieren: „Wenn sie deshalb wirklich vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wird, finde ich das diskriminierend.“
Sie hofft, dass Wien die Übergangsregel des Bundes übernimmt: „Meine Tochter leidet sehr darunter, dass sie vielleicht bald auf Freizeiterlebnisse verzichten muss“, argumentiert die Mutter. Ähnlich Marlies Holecek, deren Tochter bald zwölf wird: „Sie hatte bisher immer sehr starke Impfreaktionen. Daher warten wir noch ab.“
Nicht alle sehen Sinn in Kinderimpfung
„Ich habe meine Kinder bereits impfen lassen und hoffe, dass viele Familien nachziehen“, sagt Dreifach-Mama Sandra Schwaiger. „Nachdem sich so viele Erwachsene weigern, müssen die Kinder mithelfen. Damit wir endlich wieder zur Normalität zurückkehren können. Sonst droht erneut ein Volllockdown für alle.“
Während eine dreifache Mutter aus der Donaustadt meint: „Meine Tochter wird im Dezember 13. Ich sehe keinen Sinn darin, eine gesunde Zwölfjährige impfen zu lassen.“ Mit Anspannung wartet sie auf die Entscheidung im Rathaus: „Es muss endlich Klarheit geben!“
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