Wie in Mordfällen üblich ließ die Staatsanwaltschaft den Geisteszustand des mutmaßlichen Doppelmörders von einem Neuro-Psychiater untersuchen – beauftragt wurde der weithin bekannte Experte Peter Hofmann. Nun, sechs Monate nach der schrecklichen Bluttat, steht fest: Gottfried O. war laut „Krone“-Informationen damals zurechnungsfähig. Er war also bei vollem Bewusstsein, als er in der Nacht des 6. Mai seine Geliebte Helga B. (50) und ihre Mutter (76) erschoss. Der Experte attestiert dem 51-Jährigen aber eine Gefährlichkeit im Hinblick auf weitere schwere Straftaten und empfiehlt eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme, aber zurechnungsfähige Straftäter nach Paragraf 21 Absatz 2 StGB.
Heißt: Sollte O. schuldig gesprochen werden, droht ihm nicht nur eine Haftstrafe sondern auch die Einweisung in die Anstalt.
„Mein Mandant ist nicht geistig abnorm“, betont dagegen Verteidiger Andreas Schweitzer. Der Wiener Anwalt erwägt weitere Schritte: „Nach dem Studium werde ich einen Antrag auf Ergänzung des Gutachtens in Betracht ziehen.“ Schweitzer unterstreicht, dass „das Motiv noch immer nicht klar ist“. Seiner Sichtweise nach „spielen auch familiäre Gründe und Drucksituationen eine wichtige Rolle“.
Gottfried O. wird auch Mordversuch vorgeworfen
Hintergrund: In der Nacht des 6. Mai fuhr der damalige Privatdetektiv – bewaffnet mit einer Glock-Pistole – zu seiner Freundin nach Wals. Dort traf er auf die Mutter der Frau. Nach einem Streit soll er beide Frauen erschossen haben. Danach flüchtete O. mit dem Auto zum Wolfgangsee, telefonierte währenddessen mit der Polizei und ließ sich festnahmen. Seither sitzt er in U-Haft. Mittlerweile wird dem 51-Jährigen auch versuchter Mord vorgeworfen – er soll 1996, also vor 25 Jahren, seine Ex-Freundin gewürgt haben. Dies bestreitet O. aber vehement.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.