Die „Krone“ erklärt
Corona: Was andere Länder besser machen als wir
Verliefen zu Beginn der Pandemie die Kurven europaweit ähnlich, zeigen sich jetzt Unterschiede. Eine Erklärung.
Österreich ist Weltmeister. Bei den Corona-Zahlen, und leider nicht zum ersten Mal. Vor gut einem Jahr lag das Land in Sachen Neuinfektionen bereits einmal im Spitzenfeld, nun ist es wieder so weit. Nur Slowenien, Kroatien und die Slowakei verzeichnen höhere Sieben-Tage-Inzidenzen, im November 2020 waren es unter anderem die Schweiz und Tschechien. Damals gab es noch keine Impfung – dafür aber auch keine ansteckendere Delta-Variante. Beide Faktoren gelten auch für andere Länder, warum also steht der Rest Europas deutlich besser da als wir?
„Portugal hat eine viel höhere Impfrate, es gibt deutlich weniger Impfgegner und das Vertrauen in die Politik ist dort größer“, sagt Komplexitätsforscher Peter Klimek. Und ja: In so gut wie allen Ländern Europas sprechen sich die Parteien - auch jene rechts der Mitte - nicht aktiv gegen die Impfung aus. Österreichs FPÖ steht hier mit der deutschen AfD sehr allein auf weiter Flur. Aber warum ist das relevant?
Hohe Impfquote kann Lage stabilisieren
„Eine hohe Impfquote kann die Lage stabilisieren. Das hat man z.B. in Portugal, Spanien, Italien gesehen - also dort, wo die Impfquote über 75 bzw. um die 80 Prozent liegt“, sagt Impfexperte Herwig Kollaritsch.
Und was, wenn das von heute auf morgen alle verstehen und sich impfen lassen? „Impfen bzw. Auffrischen hilft, das haben wir am Beispiel Israel gesehen. Dennoch hat es dort eineinhalb Monate gedauert, bis die Zahlen wieder unter 2000 täglich waren“, erklärt Epidemiologe Gerald Gartlehner.
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