Zahlt Land zu wenig?

Streit ums Geld: Aktivem Tierschutz droht das Aus

Steiermark
10.11.2021 08:30

Seit 44 Jahren gibt es den Aktiven Tierschutz in unserem Land - jetzt droht ihm, laut dessen Chefetage, im schlimmsten Fall das Aus. Der Grund: Es fließe viel zu wenig Geld vonseiten des Landes, so könne der Betrieb nicht aufrechterhalten werden. Ein Vorwurf, den die „Gegenseite“ nicht gelten lässt; die Stimmung ist hitzig.

Tierschutz-Landesrat Anton Lang hat geschafft, was vor ihm lange nicht möglich war: dass die finanzielle Zuwendung für steirische Tierheime auf solide Beine gestellt wurde.

Dass Lang jetzt nicht gerne hört, dass diese zu niedrig sei, ist damit klar. Aber genau das ist der Vorwurf, den der Aktive-Tierschutz-Chef Charly Forstner dem Land macht: „Wir betreuen allein 800 Katzen und 500 Hunde im Jahr. Insgesamt kostet alles 1,7 Millionen. Tatsächlich bekommen wir vom Land für die Aufgaben, die wir für die Gesellschaft übernehmen, 635.000 Euro. Dazu kommen Altlasten von 500.000 Euro aus der Vergangenheit. Die Schere, die zu den Spenden klafft, wird immer größer. Wie sollen wir die Gehälter zahlen?“

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Wir betreuen allein 800 Katzen und 500 Hunde im Jahr. Insgesamt kostet alles 1,7 Millionen Euro.

Charly Forstner

Anzahl der Mitarbeiter sorgt für Kritik
45 Mitarbeiter gebe es derzeit an der Zahl - gerade diese hohe Belegschaft steht aber in der Kritik der „Gegenseite“ und aus den eigenen Tierschutz-Reihen. Tenor: Was haben Pressesprecher oder Social-Media-Betreuer auf der Gehaltsliste eines Tierheims zu suchen? Was noch kommt: Diverse Leistungen, die die Arche Noah früher inne hatte (Tierrettung in der Nacht, etc.), seien unter Forstners Führung eingestellt worden; was eine Verschlechterung im Tierschutz bedeute.

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (Bild: Christian Jauschowetz)
Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang

Lang rechnet vor, dass die Basisversorgung für Tierverwahrer „mit beträchtlichen Mitteln“ aus dem Ressort sichergestellt sei, dazu diverse Futterspenden-Aktionen kämen, zudem eine Erhöhung für das nächste Jahr bereits in Aussicht gestellt wurde.

Kein Tier soll auf der Straße landen
Die Stimmung ist hitzig, in Anton Langs Büro wird aber betont: „Wenn es dem Verein nicht mehr möglich ist, den Betrieb aufrecht zu erhalten, werden die Schützlinge in anderen Einrichtungen versorgt.“

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