Tauziehen um Bub
Fall Eitan: 2 Haftbefehle gegen Großvater erlassen
Die italienische Justiz hat zwei internationale Haftbefehle gegen den Großvater von Eitan B. erlassen. Der sechsjährige Eitan ist der einzige Überlebende des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore im vergangenen Mai. Die Fürsorge wurde zwar Eitans Tante übertragen, doch auch sein Opa Shmuel Peleg kämpft um das Kind. Zwischen den beiden ist seit Monaten ein Streit um die Fürsorge des Buben in Gang.
Der Antrag für die Haftbefehle wurde von der Staatsanwaltschaft der lombardischen Stadt Pavia gestellt, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Mittwoch. In Pavia lebt die Tante des Kindes väterlicher Seite. Sie hatte in Italien das Fürsorgerecht für den Buben erhalten, nachdem dessen Eltern, ein jüngerer Bruder und die Urgroßeltern des Buben bei dem Seilbahnunglück ums Leben gekommen waren.
Haftbefehl auch gegen Fahrer erlassen
Zwischen den beiden Zweigen von Eitans Familie ist seit Monaten ein Streit um die Fürsorge des Kindes in Gang. Der Großvater hatte ohne die Genehmigung der Tante im September Eitan von Pavia nach Lugano gebracht. Von dort waren sie mit einem Privatjet nach Tel Aviv geflogen. Haftbefehl wurde außerdem gegen einen 50-jährigen israelischen Staatsbürger erlassen, der das Auto gefahren hatte, mit dem Eitan von Pavia nach Lugano gebracht worden war.
Großeltern pochen auf Verfahrens-Unregelmäßigkeiten
Die Großeltern mütterlicher Seite forderten am Dienstag bei einem Gericht in Pavia die Aufhebung des Beschlusses, mit dem die Tante väterlicher Seite zum Vormund des Kindes ernannt worden war. Die Großeltern beantragten auch, dass ein unabhängiger Anwalt vorübergehend zum Vormund des Kindes ernannt werde. Der Fall wird jetzt vom Gericht von Pavia geprüft. In ihrem Antrag verweisen die Anwälte der Großeltern auf eine Reihe von Unregelmäßigkeiten im Verfahren, die einen Turiner Richter dazu veranlasste, die Tante zum Vormund zu ernennen.
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