Die Bundesregierung hat am Mittwoch im Ministerrat die Spende von weiteren 1,5 Millionen Impfdosen an bedürftige Staaten beschlossen. 50.000 Dosen des Vakzins AstraZeneca gehen demnach an den Vietnam, 450.000 Dosen desselben Impfstoffes an zentralasiatische Staaten und eine Mio. Dosen mit mRNA-Impfstoffen an Länder des Westbalkans und der „östlichen Partnerschaft“ wie Moldau, sagte Außenminister Linhart (ÖVP) im Pressefoyer nach der Regierungssitzung.
Österreich leiste damit einen wichtigen Beitrag zum Spendenziel der EU im Jahr 2021, betonte Linhart. „Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind“, ergänzte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).
Österreich sei in der glücklichen Lage, genügend Impfdose zur Verfügung zu haben. Zur Steigerung der internationalen Durchimpfungsraten kann sich Mückstein auch ein Aussetzen von Impfstoff-Patenten vorstellen. Dies wäre ein Weg, „den ich sehr begrüßen würde“, sagte er.
5 Mio. für Auslands-Katastrophenfonds
Zusätzlich zu den beschlossenen Impfstoffspenden werden laut dem entsprechenden Ministerratsvortrag für begleitende Gesundheitsprojekte (Umsetzung Impfprogramme, Aufklärung, Unterstützung von lokalen Gesundheitssystemen) in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt fünf Mio. Euro bereitgestellt. Diese Summe wird aus dem Auslands-Katastrophenfonds bedeckt. Zudem erhält die COVAX-Initiative knapp eine Million Dosen Johnson & Johnson, die Österreich im Rahmen der EU-Beschaffung zustehen würden, hierzulande aber nicht gebraucht würden.
Minister kehrte von Zentralasien-Reise zurück
Linhart war erst am Dienstag von einer ausgedehnten Zentralasien-Reise zurückgekehrt, wo er den Staaten Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan jeweils 150.000 Impfdosen als Spende in Aussicht gestellt hatte. Laut Linhart sind insgesamt „mehr als 2,8 Millionen Impfdosen mit rot-weiß-roter Note“ verteilt worden. Darin sind auch rund 500.000 Dosen enthalten, die Österreich in einer Koordinatorenfunktion in die Länder des Westbalkan gebracht hatte. Bilateral gingen Spenden bereits an die Ukraine, Georgien, Tunesien, den Libanon, den Iran und Costa Rica.
Die in der „AG Globale Verantwortung“ zusammengeschlossenen österreichischen Entwicklungshilfeorganisationen begrüßten den Beschluss am Mittwochnachmittag in einer Aussendung. Geschäftsführerin Annelies Vilim bezeichnete es in diesem Zusammenhang als „wichtig, dass die österreichische Regierung endlich auch Mittel für Impfbegleitprogramme zur Verfügung stellt“. Schließlich stelle das Impfen viele ärmere Länder vor große logistische und administrative Herausforderungen.
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