Pandemie im Griff

Corona: Israel will Grenze für uns wieder sperren

Österreich
10.11.2021 16:14

Es ist ein fatales Déjà-vu in Österreich. Die Zahlen der Neuinfektionen steigen rasant an, die Lage spitzt sich zu - die vierte Welle erfasst das Land mit voller Wucht. Eine Tatsache, die auch bei der Arbeitsreise von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in den Fokus geriet. Israel hat die Corona-Situation (derzeit) im Griff. Aber warum?

Eine Frage, die mit einem Satz zu beantworten ist: Israels Politik und Sicherheitsbehörden sind rigoros. Vor allem, was die Einreise betrifft. Ohne Minimum zwei Impfungen und einen zusätzlichen PCR-Test kommt hier niemand ins Land. Und ohne einen weiteren auf israelischem Hoheitsgebiet am Flughafen, nicht weiter.

Innenminister Karl Nehammer und der israelische Außenminister Yair Lapid (links) während eines Treffens in Jerusalem (Bild: APA/BMI/Makowecz)
Innenminister Karl Nehammer und der israelische Außenminister Yair Lapid (links) während eines Treffens in Jerusalem

Selbst Innenminister Nehammer verbrachte seine achtstündige Quarantänezeit im Hotelzimmer in Jerusalem (ebenso wie seine gesamte Delegation). Nehammers Negativ-Attest trudelte dann gerade rechtzeitig ein für die Arbeitsgespräche mit Außenminister Yair Lapid und Innenministerin Ayelet Shaked in der Knesset.

Aber wie gesagt. Israel ist rigoros und hat damit seine vierte Corona-Welle erfolgreich gebrochen. Die Durchimpfungsrate beträgt hierzulande über 60 Prozent (gemessen an der ähnlichen Einwohnerzahl mit Österreich gleich auf und gut vergleichbar). Aber: Mehr als vier Millionen Israelis haben sich bereits den „dritten Stich“ als Booster geholt.

Österreich leuchtet auf der „Gefahrenskala“ derzeit orange
Nichtsdestotrotz gibt es auch hier „gewisse Gesellschaftsschichten“, die nicht viel vom Impfen halten. Ultraorthodoxe Juden oder Araber etwa. Politisches Propaganda-Geplänkel à la Kickl ist in Israel aber nicht zu hören. Dazu die österreichische Botschafterin in Israel, Hannah Liko: „Es gibt keine radikale Partei, die gegen die Maßnahmen auftritt.“ An das Tragen von FFP2-Masken hat man sich gewöhnt, es gehört zum Stadtbild und zum Aufenthalt hier im Land. Doch der könnte rot-weiß-roten Besuchern in Kürze schon wieder verwehrt werden, obwohl die Grenzen für Touristen erst am 1. November wieder geöffnet wurden. Österreich leuchtet auf der „Gefahrenskala“ derzeit orange (auf Basis der am Airport gemachten Einreise-PCR-Tests). Der Ampel-Sprung auf Rot stehe kurz bevor, heißt es. Bedeutet: erneutes Einreiseverbot.

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