Es sei bereits „5 nach 12“: Über 350 Pflegekräfte haben am Mittwoch vor den Vorarlbergern Landeskrankenhäusern eine Protestaktion abgehalten, um auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen - so wie auch an vielen anderen Orten Österreichs. Der Personalmangel bringt viele an die physische und psychische Belastungsgrenze. Immer mehr denken sogar ans Aufhören.
„Unsere Akkus sind leer: Handelt endlich!“ Das war unter anderem auf jenen Plakaten zu lesen, welche Mitarbeiter des LKH Bregenz um Punkt 12.05 Uhr vor dem Haupteingang ihres Spitals gen Himmel streckten. Kollegen in Dornbirn, Feldkirch und Bludenz sowie im Rest von Österreich schlossen sich zeitgleich dieser Protestaktion an. Die Uhrzeit war keinesfalls zufällig gewählt: „Für uns ist es 5 nach 12!“ stand auf einem anderen Plakat. Die Gesundheitsgewerkschaften (GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, vida, younion und die ÖGB Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe) riefen gemeinsam dazu auf, ein Zeichen des Protests zu setzen.
„Viel zu lange ist nichts passiert“, ärgert sich der Landesvorsitzende der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und Zentralbetriebsrat der Landeskrankenhäuser, Thomas Steurer. „Wir wollten mit der Aktion Land und Bund auf die prekäre Lage aufmerksam machen. Uns droht ein akuter Notstand.“ So sei etwa die Überstundensituation dramatisch: „Überstunden können gar nicht mehr abgebaut werden.“ Außerdem würden bereits zahlreiche Betten aufgrund des Personalmangels leer stehen. „Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive“, so Steurer. „Es braucht nicht noch mehr schöne Worte der Politik, sondern endlich eine ordentliche Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.