Im vergangenen Winter zog der Skitourenboom richtig an. Auf der Piste und im freien Gelände waren trotz und wegen Corona viele Freizeit-Skisportler mit Tourenski unterwegs. Der heurige Winter steht schon vor der Tür. Fachhandel und Experten sehen den Bergsport, vor allem im Winter, weiter als einen der meistwachsenden Sektor. Die Nachfrage nach Ausrüstung ist jedenfalls riesig.
„Die ersten Tourenski haben wir schon im September verkauft“, sagt Fabio Kerschbaumer. Der Sporthändler aus St. Johann sieht den Skitourensport auch heuer klar im Trend. „Bei allen Bergsportartikeln, aber vor allem bei Skitouren-Ausrüstung, war die Nachfrage im letzten Jahr besonders stark.“ Individuell und in der Natur Sport auszuüben boomt weiterhin. Im Sommer am Rad, im Winter mit den Tourenski.
Michael Larcher vom Österreichischen Alpenverein sieht dem Skitourengehen schon seit 20 Jahren stetig beim Wachsen zu. „Wir haben im Jahr 2018 erhoben, dass 585.000 Österreicher regelmäßig auf Skitour gehen. Das war noch vor Corona“, sagt der Alpenvereinsreferent. Mit Pandemie-Beginn machte sich aber ein noch stärkerer Boom bemerkbar.
Bis zu 100.000 Paar neue Tourenski im Winter
Der Bergsport im allgemeinen ist für viele noch immer ein idealer Ausgleich. Im vergangenen Winter waren die Pisten leerer als sonst, deshalb wagten sich viele auch erstmals ans Skitourengehen. Wichtig sei dem Alpenverein eine Unterscheidung zwischen Pistengehern und Skitourensportlern im freien Gelände. 2018 wurden nur jene abseits der Pisten geschätzt. Seit 2020 habe sich vor allem die Anzahl der Pistengeher drastisch erhöht.
Das sieht auch Tessa Irlbacher so: „Ein Viertel unseres Umsatzes machen wir nur mit Skitouren-Ausrüstung. Im letzten Winter waren das großteils neue Kunden, die vorerst auf der Piste unterwegs sind. Jeder muss ja einmal wo anfangen.“ Auch die Outdoor-Sporthändlerin hat schon im Sommer Tourenski aus ihrem Lager verkauft. Während der Alpin-Ski-Verkauf letztes Jahr schwächelte, war Tourenausrüstung der Renner. Zwischen 60.000 und 80.000 Paar Tourenski gingen in den letzten Jahren über die Verkaufstische . Für 2021/22 rechnet die Branche mit weiteren Steigerungen und bis zu 100.000 verkauften Paaren.
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