* Zu viele positive Covid-Tests als Problem
* Auswertung dauerte schon viel zu lange
* Land schichtet Verfahren nach Wien um
* Lösung musste in kurzer Zeit gefunden werden
Salzburg kämpft weiter mit den PCR-Gurgeltests. Diese sollen genauere Ergebnisse liefern als die umstrittenen Antigen-Tests und sind daher ein wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung. Durch die Verschlechterung der Infektionslage kam es in den zuständigen Laboren zu immer größeren Schwierigkeiten. Das Ergebnis: Viele Testergebnisse kamen viel zu spät oder gleich gar nicht bei den Bürgern an.
Während das Eugendorfer Unternehmen Novogenia in den vergangenen Tagen mit Lieferschwierigkeiten der Tests an sich und scheinbar mit Hacker-Angriffen auf das IT-Netzwerk zu kämpfen hatte, war das Labor Medilab in den offiziellen Teststraßen durch die hohe Anzahl an positiven Tests schlichtweg überfordert.
Um weitere Engpässe zu vermeiden und um eine schnelle Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, hat das Land nun die Reißleine gezogen und die Gurgelvarianten in den Rot-Kreuz-Straßen kurzerhand an das Wiener Labor Lifebrain vergeben. „Um möglicherweise sehr kurzfristig auftretende Lieferengpässe zu vermeiden, haben wir mit diesem Anbieter eine schnelle und gute Lösung gefunden“, sagt Landeschef Wilfried Haslauer. Interessant: Die Lösung ist erst einmal vorübergehend.
Erste Proben nach wenigen Stunden ausgewertet
Das Unternehmen führt auch die gesamten Auswertungen von „Alles gurgelt“ in Wien und in Oberösterreich durch und verfügt über enorme Kapazitäten. Das neu eingerichtete Labor in Wien ist auf die Auswertung von 500.000 PCR-Proben täglich ausgelegt. Am bisherigen Rekordtag vergangene Woche wurden 220.000 Tests analysiert. Auch die Salzburger Proben werden künftig täglich zur Auswertung vom Logistikpartner des Labors von Salzburg nach Wien geliefert.
Man rechnet mit bis zu 15.000 Proben täglich. Am Dienstag um 14.30 Uhr kamen bereits die ersten 8000 Tests aus Salzburg in Wien im Labor an. Über Nacht stellten Lifebrain und das Land Logistik und Informatik für das neue Testsystem auf. Dabei erfolgte der Erstkontakt durch die Salzburger Landesregierung erst am Montagabend um 18 Uhr. Durch die schnelle und professionelle Reaktion hofft man jetzt bei Lifebrain, dass aus der kurzfristigen Überbrückung ein längeres Engagement wird. „Wir könnten das auch dauerhaft übernehmen“, sagt ein Lifebrain-Sprecher zur „Krone“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.