15-Jähriger in Glasgow

Klimagipfel: „Die Stimmung hier ist angespannt“

Österreich
11.11.2021 06:00

Als jüngster Delegierter des Klimagipfels im schottischen Glasgow übt Lars Fattinger Kritik an den Großmächten. Der 15-Jährige aus Niederösterreich fordert mehr Taten statt Worte und mehr Realitätsnähe.

Der Klimagipfel hatte noch nicht einmal richtig angefangen und schon machten die Politiker mit ihren Privatflügen Schlagzeilen - krone.at berichtete. Die Lösung ist für den 15-jährigen Lars Fattinger klar: „Das Netz der Hochgeschwindigkeitszüge muss in Europa ausgebaut werden, und zwar jetzt“, fordert der Niederösterreicher. Die Strecke Wien - Glasgow dauert mit dem Jet und einem Zwischenstopp fünf Stunden, mit der Bahn ist man 25 Stunden unterwegs.

40.000 Jugendliche verfassten Dokument
Seit vier Jahren lebt der Schüler mit seiner Familie in Genf in der Schweiz und ist Teil der Klimagruppe Swiss Youth for Climate. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern kämpfte er für das CO2-Gesetz, das bei einer Volksabstimmung abgelehnt wurde. Außerdem verfassten sie gemeinsam mit 40.000 Jugendlichen, die auf der ganzen Welt verstreut sind, Forderungen, die am Freitag beim Klimagipfel präsentiert wurden.

Demonstranten aus der ganzen Welt sind in Glasgow und setzen sich für das Klima ein. Der österreichische Klimaaktivist Lars Fattinger (15) ist vor Ort und nimmt an vielen Sitzungen des Gipfels teil. (Bild: zVg)
Demonstranten aus der ganzen Welt sind in Glasgow und setzen sich für das Klima ein. Der österreichische Klimaaktivist Lars Fattinger (15) ist vor Ort und nimmt an vielen Sitzungen des Gipfels teil.

„Mit unseren Statements wollen wir die Großmächte auffordern, jugendorientiert zu handeln. Außerdem appellieren wir an entwickelte Länder, bis 2030 klimaneutral zu werden.“ Österreich müsste dafür in Technologien investieren, mit denen man CO2 wieder aus der Luft herausholen kann. „Wir haben die Kapazität, so zu handeln!“, ist sich der Aktivist sicher. Eine weitere Klimagipfel-Aufgabe des jungen Delegierten ist es, den Politikern zu zeigen, dass die Jugend vor Ort ist und ganz genau darauf achtet, welche Entscheidungen getroffen werden. „Die Stimmung ist sehr angespannt. Die Demonstrationen in der Stadt bauen Druck auf. Das finde ich sehr gut“, erzählt der Österreicher. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Pavillons beim Gipfel, in denen sich die Länder als Umweltfreunde zeigen. Hier wünscht sich der 15-Jährige mehr Realitätsnähe.

„Es gibt viele Wege, aktiv zu werden“
Sein Ziel: junge Menschen zu motivieren, sich für das Klima einzusetzen. „Es gibt viele Wege, aktiv zu werden. Junge müssen bei der Entscheidung von Klimafragen eine wichtigere Rolle spielen, schließlich sind sie es, die jahrzehntelang mit den Folgen leben müssen!“

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