SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zeigt sich skeptisch gegenüber regionalen Lockdowns für Ungeimpfte. Experten würden deren Wirksamkeit bezweifeln. Jede Regel sei nur so gut, wie sie kontrolliert und eingehalten werde, meinte sie mit Verweis auf die gerade in Kraft getretene 2G-Regel. „Eine Maßnahme muss wirksam sein - wenn sie nicht wirksam ist, dann ist sie Schikane“, so Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Zudem habe es Israel auch geschafft, die vierte Welle mit einer Auffrischungskampagne zu brechen - ohne Ausgangsbeschränkungen. Ganz ausschließen wollte sie einen Lockdown für alle nicht. Man habe in der Pandemie gelernt, dass man nichts ausschließen könne. Bevor man Maßnahmen wie diese oder eine Impfpflicht aber andenke, müssten zuvor alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wenn es praktisch ganz Westeuropa geschafft habe, eine Durchimpfungsrate von rund 80 Prozent zu erreichen, sei sie überzeugt, dass dies auch in Österreich mit guten Kampagnen möglich sei.
„Vergangener Herbst wiederholt sich“
„Sollte es in dieser vierten Welle wieder nötig sein, dass weitgehende Freiheitsbeschränkungen in Form eines Lockdowns kommen, dann hat das Name und Adresse“, meinte die SPÖ-Obfrau. Die Pandemie dauere mittlerweile 20 Monate, in denen man viel Erfahrung habe sammeln können. Trotzdem und trotz einer wirksamen Impfung wiederhole sich aber nun der Herbst des Vorjahrs.
Von Tag eins weg habe die Regierung aber vor allem eines gemacht: „Sie hat ihre Verantwortung abgeschoben und nicht wahrgenommen als zentraler Krisenmanager Österreichs.“ Der Gesundheitsminister habe in einer Pandemie die Möglichkeit und Verantwortung, eine zentrale Krisensteuerung vorzunehmen. „Stattdessen haben wir einen österreichweiten Fleckerlteppich.“ Dies führe zu Verunsicherung bei den Menschen.
Die Ärztin plädierte für eine sofortige Freigabe des dritten Stichs für alle Personen vier Monate nach der zweiten Corona-Impfung. So könnte die Virusweitergabe rasch reduziert werden.
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