Er bekam Schnappatmung, der Medienmacher, ein Macho, der mitten in einer #MeToo-Debatte steckt. Zuerst aus Empörung, dann weil er vor Gericht in Wien der Falschaussage überführt worden war. Er hatte gesagt, Moderatorin Katia Wagner hätte gelogen - als auch sie von sexueller Belästigung sprach.
Wortreich und lautstark - das sind sicher zwei Merkmale, die man mit Wolfgang Fellner verbindet. Nun wird man ihn wohl auch als Lügner bezeichnen dürfen, überführt mitten in einer Gerichtsverhandlung. Er wurde zu einer hohen Geldstrafe verdonnert: 120.000 Euro, davon 30.000 Euro unbedingt. Sein Anwalt erbat drei Tage Bedenkzeit.
Eine „freundschaftliche, aber platonische“ Beziehung hätte er zu Moderatorin Katia Wagner - einst bei ihm beschäftigt - gehabt. „Völlig undenkbar“ sei es also, ihr vorgeschlagen zu haben, das Kleid aufzuzippen, um nachzusehen, ob es von Chanel sei. Und das mitten in einem Promi-Lokal in der City! Dass er sie liebe, sie supergeil fände? Na sicher nicht. Wieder der Brustton der Überzeugung. Man könnte dies lange fortsetzen - was Wagner-Anwalt Michael Rami vor Gericht auch tat. Jede Frage tat Fellner als Lüge Katia Wagners ab.
Frau Wagner wurde zu lang zu schwer verleumdet.
Anwalt Michael Rami
Bis dann das Tonband vorgelegt wurde. Alles drauf, was Fellner zuvor abgestritten hatte. Wort für Wort. Seine Anwälte erstarrten, es gab eine kurze Pause, dann die Rückkehr - und ein Geständnis. Ein angebotener Vergleich wird nicht angenommen. Rami: „Frau Wagner wurde zu lang zu schwer verleumdet.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.