Bis unlängst galt Wilfried Haslauer als einer der besonnensten Landeshauptleute in Österreich.
Wilfried Haslauer konnte die Nerven noch bewahren, wenn andere bereits hochgradig nervös waren. Leider hat Salzburgs Landeshauptmann zum ungünstigsten Zeitpunkt, genau zu Beginn der vierten pandemischen Welle, die Nerven weggeschmissen.
Mit von ihm bisher nicht gewohnten, bizarren Untergriffigkeiten gegen Mediziner hat sich Haslauer in einen ganz simplen Populisten verwandelt. Das kann in Wahlkämpfen schon einmal passieren.
Aber Salzburg steht in keinem Wahlkampf. Salzburg steht mitten in der größten Gesundheitskrise. In dieser sehr ernsten Lage darf sich ein Landeshauptmann keine arroganten Sprüche über Ärzte erlauben. In dieser Lage werden von einem Landeshauptmann verantwortungsvolle politische Entscheidungen zum Wohle aller erwartet.
Möglicherweise ist Haslauer von der Komplexität und Dynamik der Pandemie überfordert. Ziemlich sicher steht Haslauer unter Druck der Wirtschaft. Vielleicht gibt es aber auch letzte Anweisungen aus den um ihr Überleben kämpfenden türkisen Kreisen in Wien.
Wie auch immer: So geht das nicht weiter. Mit Zynismus, Ignoranz und Präpotenz wird Salzburg nicht aus der Krise kommen, sondern im Chaos die Orientierung völlig verlieren. Fehler können passieren, aber auch ein Landeshauptmann wie Wilfried Haslauer muss die Größe haben, Fehler einzugestehen und zu korrigieren.
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