WikiLeaks-Gründer Julian Assange darf im Gefängnis heiraten. „Julian und ich haben jetzt die Erlaubnis, im Belmarsh-Gefängnis zu heiraten“, schrieb seine Verlobte Stella Moris am Freitag auf Twitter. „Ich bin erleichtert, aber immer noch verärgert, dass rechtliche Schritte notwendig waren, um den illegalen Eingriff in unser Grundrecht auf Eheschließung zu stoppen.“
Die von Assange gegründete Plattform WikiLeaks hatte am Donnerstagabend erklärt, das Paar habe rechtliche Schritte eingeleitet, nachdem es „im Wesentlichen daran gehindert wurde, zu heiraten“. Die britische Regierung habe nun „nachgegeben“ erklärte Moris. Ein Sprecher der Justizvollzugsbehörde erklärte, Assanges Antrag sei auf die gleiche Weise bearbeitet worden „wie bei jedem anderen Häftling“.
Anklage wegen Spionage
Moris ist Assanges frühere Anwältin. Er hat zwei Kinder mit ihr. Der 50-jährige Australier sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Er ist in den USA wegen Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf WikiLeaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan angeklagt. Die Papiere enthielten brisante Informationen über die US-Einsätze in diesen Ländern, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen.
Bei Auslieferung in die USA drohen bis zu 175 Jahre Haft
Die USA fordern die Auslieferung Assanges, bei einer Verurteilung in den USA drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Im Oktober hatte in London das Berufungsverfahren in dem Fall begonnen. Die US-Behörden fechten ein Urteil vom Jänner an, in dem ein britisches Gericht die Auslieferung Assanges an die USA mit Verweis auf ein hohes Suizidrisiko verboten hatte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.