Nach Ansicht des Präsidenten des renommierten deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, reichen Auffrischungsimpfungen (Booster) allein nicht aus, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Das Boostern (der dritte Stich; Anm.) erhöhe aber den Immunschutz stark und verringere die Viruslast, sollte sich ein Geimpfter mit Covid-19 anstecken.
Damit das Infektionsgeschehen kontrollierbar werde, müssten aber mindestens 90 Prozent der Menschen eine Immunität aufbauen - durch Impfung oder Infektion, sagte Wieler am Freitag. Das heiße nicht, dass das Virus SARS-CoV-2 dann verschwinde, aber „dann wird das eine Krankheit sein wie viele andere, die nach wie vor auch noch zu Todesfällen führt. Aber sie wird eben nicht mehr dazu führen, dass sie in irgendeiner Weise unser System überlastet.“
Empfiehlt, das Impfangebot wahrzunehmen
Je mehr Menschen Immunität aufgebaut haben, umso geringer werde die Krankheitslast, führte Wieler weiter aus. Er warb dabei erneut eindringlich dafür, das Impfangebot wahrzunehmen. „Und jeder wirklich vernünftige, verantwortungsvolle Mensch möchte lieber diese Immunität bekommen durch eine Impfung als durch eine Infektion“, so der RKI-Chef. „Es ist einfach der bessere Weg, die Impfstoffe sind sicher und wirksam.“
Keine Silvester-Party wegen Ansteckungsgefahr
Wegen des hohen Covid-Ansteckungsrisikos will Weiler in diesem Jahr auch keine Silvester-Party besuchen. „Alle Partys, die stattfinden, insbesondere in Innenräumen, sind eben potenziell Orte, wo man sich anstecken kann. Und es muss wirklich jeder darüber nachdenken, ob er sich diesem Risiko aussetzt“, warnte der RKI-Chef in Berlin (siehe Video oben).
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