Zwei Männer sollen bei Kontrollen in Kirchbach (Bezirk Südoststeiermark) gefälschte Impfpässe zum Nachweis einer Covid-Impfung verwendet haben. Ein 71-Jähriger gab dabei an, die Fälschung „für ein paar Achterl Wein“ angeboten bekommen zu haben. Die Polizei kündigt weitere Kontrollen an.
Am Donnerstagnachmittag führten Beamte der Polizeiinspektion Kirchbach 2G-Kontrollen in diversen Lokalen sowie bei körpernahen Dienstleistern durch. Dabei gab ein 43-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung in einem Lokal an, dass er keinen QR-Code für die Überprüfung mittels App vorweisen könne. Auch eine Impfkarte habe er nicht dabei.
Beim vorgewiesenen Impfpass stellten die Polizisten schließlich Auffälligkeiten bei der Stempelung fest. Nachdem Beamte den Mann schließlich genauer nach der Arztpraxis befragt hatten, verstrickte sich der 43-Jährige in Widersprüche. Er war letztlich geständig, den gefälschten Impfpass von einem Unbekannten in Graz gekauft zu haben und - aus Angst vor etwaigen Impfreaktionen - nicht geimpft zu sein.
Selbstanzeige nach Kontrolle am Arbeitsplatz
Bereits am Montagvormittag war bei internen Kontrollen in einem Betrieb ein offenbar gefälschtes Impfzertifikat entdeckt worden. Dabei scannte die Arbeitgeberin den QR-Code eines geringfügig beschäftigten 71-Jährigen aus dem Bezirk Südoststeiermark. Nachdem eine Überprüfung fehlgeschlagen hatte, kontaktierte sie den im (physischen) Impfpass angeführten Arzt. Dieser gab an, den betroffenen Mann niemals geimpft zu haben. Demnach würde es sich um eine Fälschung des Arzt-Stempels handeln.
Der 71-Jährige ging zwei Tage später zur Polizeiinspektion Kirchbach, um eine Selbstanzeige zu erstatten. Er habe den Impfpass bereits Anfang Oktober von einem Unbekannten in der Südsteiermark „für ein paar Achterl Wein“ angeboten bekommen und ihn bisher lediglich ein Mal als Nachweis gebraucht.
Dokumenten-Experten am Zug
Die offenbar gefälschten Zertifikate werden von Dokumenten-Experten des Landeskriminalamtes Steiermark kriminaltechnisch überprüft. Die beiden Männer werden nach Abschluss der Erhebungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung bei der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.
Weitere Kontrollen angekündigt
Landespolizeidirektor Gerald Ortner kündigte weitere Schwerpunktkontrollen in der Steiermark an: „Dabei wird der Fokus für uns vor allem im Erkennen von gefälschten Test- oder Impfzertifikaten liegen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.