Angela Piskernik ist beinahe in Vergessenheit geraten, dabei kämpfte sie leidenschaftlich für die Pflanzen, Tiere und für Frauenrechte. Eine Gedenktafel am Konvent der Ursulinen in Klagenfurt erinnert nun an sie, an eine den meisten unbekannte Frau, auf deren Initiative aber großartige Errungenschaften wie der Geopark Karawanken zurückgehen. Denn Piskernik war schon Umweltschützerin, als das Wort noch nicht üblich war.
Die 1886 in Lobnig bei Bad Eisenkappel geborene Angela besuchte die Ursulinenschule in Klagenfurt und ein Gymnasium in Graz und promovierte in Wien mit einer Doktorarbeit in Botanik über die Plasmaverbindungen bei Moosen.
Von Nazis verhaftet
Sie war vielfach interessiert: Angela Piskernik war aktiv in einigen Kultur- und Frauenvereinen. Als ein Freund sich 1943 im Widerstand engagierte, wurde auch Piskernik verhaftet. Im KZ Ravensbrück sammelte sie Kochrezepte, die internierte Frauen erzählten - eines ihrer Bücher. 1945 wurde Piskernik zur Direktorin des Naturhistorischen Museums Laibach bestellt. Sie war Mitglied der Alpenschutzkommission CIPRA, gestaltete den Triglav-Nationalpark mit und erreichte ein Exportverbot von Singvögeln.
Pionierin des Umweltschutzes
1966 schlug sie einen grenzüberschreitenden Naturpark in den Steiner Alpen und den Karawanken vor; heute bekannt als Geopark Karawanken. Angela Piskernik gab Schulbücher heraus, unterrichtete Deutsch, erforschte Pflanzen - und ihre spannenden Lebensstationen wurden vom Historiker Janez Stergar recherchiert. Nun dürfte die Pionierin des Umweltschutzes auch in Kärnten wieder bekannter werden.
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