Eines gleich vorweg: Mit „Alles gurgelt!“ hat die Stadt Wien etwas Sensationelles geschaffen - wenn es eine Art Corona-Nobelpreis geben würde, hätten ihn Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker verdient (und natürlich die Impfstoffentwickler). Während in anderen Bundesländern die Testkapazitäten zusammenbrechen, ist Wien mit seinem Modell einsame Spitze. Daheim auf dem Sofa gurgeln, das Ergebnis in eine Box werfen und schnell gratis ein Ergebnis erhalten - genial!
Und ja, jetzt kommt ein Aber. Die Pandemie hat gezeigt, dass es leider viele Impfgegner, Coronaleugner und Schwurbler gibt. Ebenso wie radikal testfeindliche Personen, die aber trotzdem ein Zertifikat benötigen - etwa für die Arbeit. Oder auch als 2G-plus-Nachweis für die Nachtgastro, in der man kommende Woche geimpft UND getestet sein muss.
Und Trickserei ist leider kinderleicht möglich. Selbst bei einem Lockdown für Ungeimpfte ist damit nicht klar, ob der nur getestete Kollege am Schreibtisch nebenan nicht gerade ein Superspreader ist.
Das hier ist keine Anleitung zur Manipulation - auf die Idee kommt man auch ohne uns. Aber ein Fabelwesen darf kein ärztliches PCR-Zertifikat erhalten! Die Lösung liegt auf der Hand: Die Kontrollen müssen verstärkt werden, technische Hilfsmittel wie KI-Lösungen - die jetzt erst kommen sollen - gibt es längst. Ansonsten hat Wien zwar das beste Testsystem, aber viele der Zertifikate sind nichts wert!
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