Ach, übrigens...

Karl-Heinz Nobel

Vorarlberg
14.11.2021 12:10

„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl hat sich für die neueste Ausgabe von „Ach, übrigens...“ mit den Chancen von Karl-Heinz Rummenigge auf einen Nobelpreis beschäftigt, sowie die Ziele des FC Bayern bei den Deals mit Quatar unter die Lupe genommen.

Für das laufende Jahr ist der Zug leider abgefahren und der Friedensnobelpreis der philippinischen Journalistin Maria Ressa und ihrem russischen Kollegen Dmitri Muratow zuerkannt worden. Aber schon vor der Verleihung am 10. Dezember werden die Karten für 2022 neu gemischt, weshalb es einen nicht wundert, dass Karl-Heinz Rummenigge rechtzeitig aufzeigt bzw. seine kostbare Uhr in den Ring wirft. Immerhin hat er schon 2018 bei einer legendären Pressekonferenz sehr eindrucksvoll demonstriert, dass er sich mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde bestens auskennt. Wieso das Nobelpreiskomitee seinerzeit Nadia Murad und Denis Mukwege den Vorzug gegeben hat, ist daher nur schwer nachzuvollziehen.

Wird wohl heuer nichts mehr, mit dem Nobelpreis für Karl-Heinz Rummenigge. (Bild: GEPA)
Wird wohl heuer nichts mehr, mit dem Nobelpreis für Karl-Heinz Rummenigge.

Um für 2022 sicherzugehen, hat der Lippstädter vor ein paar Tagen nachgelegt und seine einschlägige Kompetenz erneut unter Beweis gestellt. Dazu hat er die Steilvorlage einer FCB-Fangruppe mit einer eher differenzierten Sicht („Für Geld waschen wir alles rein“) auf die Geschäftsbeziehungen des deutschen Rekordmeisters mit dem Emirat Qatar bzw. zur staatlichen Fluglinie Qatar Airways aufgegriffen und in bester Faktenchecker-Manier die Maßstäbe zurechtgerückt. Denn selbstverständlich geht es bei den Deals mit dem Emirat mitnichten um Geld, sondern um hehre humanitäre Ziele.

Der FC Bayern engagiere sich in Qatar schon länger gesellschaftspolitisch und er selbst habe schon mit Nichtregierungsorganisationen gesprochen und Einflussmöglichkeiten erörtert. Das klingt schon mal verdammt konkret und wenn man in München diese Bemühungen so konsequent weiterführt, muss einem um die Menschenrechtslage bei der Austragung des semi-klimaneutralen FIFA-Weihnachtsmarktes 2022 nicht bange sein.

Gut, eine winzige Relativierung hat Rummenigge mit dem Satz „Dass die keinen vergleichbaren Standard mit Deutschland oder Europa haben, das ist bekannt“, eingeräumt. Man sollte dem aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen, denn schließlich hat man an der Säbener Straße „gutes Geld aus diesem Vertrag bekommen“. Hätte man auch gleich zugeben können, aber warum sollte ein kühl denkender Westfale damit die Zuerkennung des Friedensnobelpreises gefährden.

Zitat Icon

Dass die keinen vergleichbaren Standard mit Deutschland oder Europa haben, das ist bekannt

Karl-Heinz Rummenigge

Also werden wir abwarten, ob Chronometer-Kalle sich am 10. Dezember 2022 in Oslo aufhalten oder doch dem Viertelfinale „Sieger AF 7 vs. Sieger AF 8“ im al-Thumama-Stadion in Doha beiwohnen wird. Alternativ wäre auch „Sieger AF 3 vs. Sieger AF 4“ im al-Bayt-Stadion zu al-Chaur möglich, aber jetzt soll sich erst mal das noble Komitee seine Meinung bilden.

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